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Wer nachts dauerhaft schlecht oder zu wenig schläft, hat ein höheres Risiko für chronische Krankheiten.

© obs / Tero Vesalainen

Immer mehr Schlafstörungen : Sechs Millionen Menschen finden keinen erholsamen Schlaf

Eine Analyse der Barmer-Krankenkasse zeigt: Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen wächst, und zwar in allen Altersgruppen. Besonders oft sind ältere Menschen betroffen.

Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen in Deutschland ist weiter gewachsen. Inzwischen leiden sieben Prozent der Bevölkerung darunter, ergab eine der Nachrichtenagentur AFP vorliegende Analyse der Krankenkasse Barmer. Die Zahl der Barmer-Versicherten mit entsprechender Diagnose erhöhte sich demnach von 2012 bis 2022 um 36 Prozent. Insgesamt litten vergangenes Jahr in Deutschland sechs Millionen Menschen unter Schlafstörungen.

Ursula Marschall, die leitende Medizinerin der Krankenkasse, erklärte: „Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen könnten beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Schlafstörungen könnten aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. Andauernde Schlaflosigkeit sollte unbedingt in der Arztpraxis abgeklärt werden.

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Prozent der über 60-Jährigen sind von Schlafstörungen betroffen.

Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende könne sich noch zusätzlich negativ auf den Schlaf auswirken, zumindest temporär. Das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus noch mehr durcheinander, erklärte die Barmer.

Die Analyse der vorliegenden Daten belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ärztinnen und Ärzte hätten im Jahr 2012 zum Beispiel bei rund zwei Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. Im Jahr 2022 waren es bereits fast drei Prozent. Das entspreche in dieser Gruppe einer Steigerung um knapp 50 Prozent.

Einen Zuwachs von knapp 40 Prozent von 4,5 Prozent auf 6,2 Prozent habe es in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen gegeben. Ab einem Alter von 60 Jahren seien im Jahr 2022 knapp 13 Prozent der Menschen von Schlafstörungen betroffen. „Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit“, erklärte Marschall. (AFP)

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