zum Hauptinhalt
Katholische Geistliche sollen jahrzehntelang Kinder missbraucht haben.

© AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Zahl vermutlich sogar noch höher: US-Priester in Baltimore missbrauchten 600 Kinder sexuell

Der Staatsanwaltschaft zufolge sollen sich Geistliche in Baltimore in einem Zeitraum von mehr als 60 Jahren an hunderten Kindern vergangen haben. 156 Täter werden aufgeführt.

Katholische Geistliche und andere Kirchenmitarbeiter der Erzdiözese der US-Stadt Baltimore haben von den 1940er Jahren bis 2002 mehr als 600 Kinder sexuell missbraucht.

Die Täter hätten sich wiederholt und auf furchtbare Weise an den schwächsten Mitgliedern ihrer Gemeinden vergangen, während die Führung der Erzdiözese die Augen davor verschlossen habe, schrieb die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Maryland in einem am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Untersuchungsbericht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

156 Täter namentlich aufgeführt

„Die unbestreitbare Geschichte, die diese Untersuchung zu Tage gefördert hat, erzählt von allgegenwärtigem und andauerndem Missbrauch durch Priester und andere Angestellte der Erzdiözese“, hieß es. Außerdem zeige die Untersuchung, dass die Erzdiözese versucht habe, den Missbrauch zu vertuschen.

Es sei den Verantwortlichen wichtiger gewesen, einen Skandal und schlechte Presse zu vermeiden, als die Kinder zu beschützen, schrieb die Staatsanwaltschaft. In dem Bericht sind 156 Täter größtenteils namentlich aufgeführt. Die wahre Zahl der Opfer sei vermutlich viel höher als die mehr als 600 Kinder, von denen man wisse, hieß es.

Die Untersuchung stütze sich auf Hunderttausende Dokumente, die Jahrzehnte zurückreichten, sowie auf die Aussagen Hunderter Opfer und Zeugen, heißt es in dem Bericht.

Die Täter hätten oft Kinder herausgegriffen, die wegen ihrer Persönlichkeit oder ihrer Lebensumstände besonders isoliert oder verletzlich gewesen seien. Ihnen gegenüber hätten sie sich dann als Freunde und Beschützer präsentiert. Oft seien die Opfer auch solche Kinder gewesen, die besonders eng mit der Kirche verbunden waren, wie etwa Messdiener oder Chormitglieder. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false