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Die Mutter der beiden Kinder: Christina Block.

© dpa/Georg Wendt/Archiv

Update

„Kinder wurden nicht angehört“: Christina Block äußert sich im Sorgerechtsstreit

Tochter und Sohn der Unternehmerin Christina Block wurden zum Vater zurückgebracht. Die Mutter kritisiert das und verweist auf frühere Gerichtsurteile.

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Nach der jüngsten Eskalation im Sorgerechtsstreit um ihre beiden Kinder hat sich nun die Hamburger Unternehmerin Christina Block geäußert. Gegenüber der „Bild“-Zeitung kritisierte sie den Gerichtsbeschluss, nach dem ihre Tochter und ihr Sohn zurück zum Vater nach Dänemark gebracht worden waren. 

„Ich hätte nie gedacht, dass meine Kinder, ohne angehört zu werden, zu dem Vater gebracht werden, der die Kinder vorher widerrechtlich einbehalten hat“, sagte sie der Zeitung. „Die Gerichte haben klar und deutlich entschieden, dass er sie zurückzugeben hat. Und er hat dies nie befolgt.“

Stephan Hensel, der Vater der beiden Kinder, war in der Silvesternacht von Unbekannten in Süddänemark überfallen worden. Die Täter hatten dabei nach Angaben der dänischen Polizei den zehnjährigen Jungen und das 13 Jahre alte Mädchen in einem Auto mitgenommen. Die dänische Polizei ermittel wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung.

Die Kinder hatten daraufhin einige Tage bei der Mutter in Deutschland verbracht, bis das Oberlandesgericht in Hamburg einem Eilantrag des Vaters stattgegeben und die Rückkehr nach Dänemark angeordnet hatte. Hensel hatte die Kinder daraufhin abgeholt.

Wie die „Bild“ berichtet, hatte das Jugendamt die Kinder im Haus der Mutter besucht und festgestellt, dass es ihnen gut gehe. Sie hätten nicht niedergeschlagen gewirkt. Das Jugendamt sei aber vom Oberlandesgericht nicht mehr angehört worden.

Gegenüber der dpa hatte eine Polizeisprecherin lediglich bestätigt, dass es dem zehnjährigen Jungen und dem 13-jährigen Mädchen „augenscheinlich körperlich“ gut gehe.

Vater nennt Entführung „traumatisch“

Nach Darstellung des Vaters Stephan Hensel soll die Entführung für die Kinder „gewalttätig und traumatisch“ gewesen sein. In Dänemark soll „bleibenden Schäden entgegengewirkt“ werden.

Hensel hatte sich am Samstag über seinen Anwalt Michael Philippi zu Wort gemeldet. „t-online“ liegt das Statement vor.

Darin heißt es, dass Hensel „erleichtert und überglücklich“ sei, „dass seine beiden Kinder jetzt in die Sicherheit ihrer Familie in Dänemark zurückkommen“. Für diese hätten sich Theodor und Klara bereits vor Jahren selbst entschieden. 

Sorgerechtsstreit dauert bereits mehr als zwei Jahre

Die beiden Eltern streiten sich bereits seit mehr als zwei Jahren vor Gericht um das Sorgerecht. Im November 2022 hatte Christina Block (50), Tochter des Gründers der Restaurantkette Block House, Eugen Block (83), dem „Hamburger Abendblatt“ gesagt, die Kinder seien nach der Scheidung regelmäßig bei ihrem Ex-Mann in Dänemark zu Besuch gewesen. Ende August 2021 habe er die Kinder abgeholt und bei sich behalten.

Am 27. Oktober 2021 hatte das Hanseatische Oberlandesgericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht auf die Mutter allein übertragen, wie der Gerichtssprecher weiter mitteilte. Zugleich sei damals der Vater verpflichtet worden, die Kinder in die Obhut der Mutter zurückzugeben. Dabei habe es sich jedoch nur um eine einstweilige Anordnung gehandelt. Die vorläufige Regelung sollte bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache gelten.

Bei der nun erfolgten gerichtlichen Eilentscheidung vom Freitag berücksichtigte das Gericht laut Mitteilung, dass die Kinder ihren Lebensmittelpunkt seit fast 2,5 Jahren „beim Vater haben und aus ihrem dortigen Umfeld nach dem vom Vater glaubhaft gemachten Sachverhalt unter äußerst belastenden Umständen gerissen wurden“. (dpa)

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