zum Hauptinhalt
Jede noch so kleine Rebellion gelte als Verrat an der Familie, meint Latife Arab (Symbolbild).

© Unsplash/Molly Blackbird

Tagesspiegel Plus

Clan-Aussteigerin Latife Arab im Interview: „Als ich schwanger war, schlug mein Mann mich seltener in den Bauch“

Latife Arab wuchs in einem kriminellen Clan auf, dann gelang ihr die Flucht. Hier spricht sie über archaische Moral, Gewalt und die ständige Überwachung in der Großfamilie.

Latife Arab war eine Gefangene. Strenge Vorstellungen von Ehre, islamische Dogmen und Gewalt bestimmten ihr Leben in einem Clan. Bereits als Kind war sie in kriminelle Geschäfte involviert, musste Falschaussagen machen. Noch als Teenager wurde sie Ende der Neunziger verheiratet. Es folgten zehn Jahre, in denen sie ihrer Familie und ihrem Mann wie eine Sklavin dienen musste. Dann floh sie mit ihren Kindern – äußert sich aber erst weitere 15 Jahre später in Interviews und einem Buch öffentlich über ihr früheres Leben. Ihre Angehörigen sehen sie als Abtrünnige an. Die Autorin hat das Ehrgefühl ihrer Familie verletzt, sie riskiert mit der Veröffentlichung ihrer Geschichte ihr Leben.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true