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US-Präsident Barack Obama spricht mit Barbara Walters in der ABC-Sendung „The View“.

© dpa / dpa/Pablo Martinez Monsivais

Barbara Walters gestorben: Erste Moderatorin von Nachrichten im US-TV

Barbara Walters interviewte US-Präsidenten und Fidel Castro und ebnete Frauen den Weg in den Journalismus.

Die US-Fernsehlegende Barbara Walters ist tot. Die frühere Journalistin und Moderatorin starb am Freitag im Alter von 93 Jahren, wie der Fernsehsender ABC mitteilte. Walters war 1976 die erste Frau, die eine abendliche Nachrichtensendung im US-Fernsehen moderierte. In ihrer langen Karriere interviewte sie zahlreiche Größen aus Politik und Showgeschäft und wurde zwölf Mal mit dem renommierten US-Fernsehpreis Emmy ausgezeichnet. Der Chef des US-Unterhaltungskonzerns Disney, Bob Iger, schrieb im Onlinedienst Twitter, Walters sei am Freitagabend in ihrem Haus in New York gestorben. ABC gehört zu Disney.

TV-Debüt 1961

Die in Boston geborene Walters hatte ihr TV-Debüt 1961 in der Morgensendung „Today“ im Sender NBC. Zuvor hatte sie bereits als Sekretärin und Autorin beim Fernsehen gearbeitet. Obwohl der Journalismus damals eine Männerdomäne war, machte Walters zielstrebig Karriere. 1974 stieg sie als erste Frau zur Co-Moderatorin von „Today“ auf. Ab 1976 moderierte sie die „ABC Evening News“ und präsentierte ab 1979 das Nachrichtenmagazin „20/20“.

1997 startete ihre tägliche Talkshow „The View“, die sich mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen befasste. Zu ihren zahllosen Interviewpartnern zählten alle US-Präsidenten von Richard Nixon bis Barack Obama, der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro, die britische Premierministerin Margaret Thatcher, aber auch Stars wie Michael Jackson, Angelina Jolie und Harrison Ford.

2014 verabschiedete sich Walters im Alter von 84 Jahren als Moderatorin und zog sich weitgehend aus dem Fernsehgeschäft zurück. „Wie stolz ich heute bin, wenn ich all die jungen Frauen sehe, die Nachrichten machen und moderieren“, sagte Walters in ihrer letzten Sendung. „Wenn ich irgendetwas dazu beigetragen habe, ist das mein Vermächtnis.“


Nach Walters’ Tod würdigten viele Kolleginnen und Kollegen ihre Verdienste. „Ohne Barbara Walters hätte es mich nicht gegeben - und auch keine andere Frau, die in den Abend-, Morgen- und täglichen Nachrichten zu sehen ist“, schrieb US-Talkshow-Ikone Oprah Winfrey auf Instagram.

US-Fernsehlegende Dan Rather würdigte Walters als „Wegbereiterin und echten Profi“. „Die Welt des Journalismus hat eine Säule der Professionalität, des Mutes und der Integrität verloren“, schrieb er auf Twitter. Disney-Chef Iger twitterte: „Barbara war eine wahre Legende, eine Pionierin nicht nur für Frauen im Journalismus, sondern für den Journalismus an sich.“ (AFP)

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