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Berlin: Party, Popcorn, Präsident

Die USA wählen am morgigen Dienstag – in Berlin fiebern und feiern 10 000 Amerikaner mit

„Das wird total aufregend.“ Tenor David Knutson ist Solist an der Deutschen Oper – und Amerikaner. Der Aktivist der Berliner Initiative „Bridgebuilders“ hofft wie viele der 10 000 in Berlin lebenden Amerikaner auf John Kerry. Wenn er die Zeit bis zu den ersten vorläufigen Ergebnissen – die gibt es gegen vier Uhr Mittwochfrüh – unter Gleichgesinnten verbringen will, ist er im Tränenpalast richtig. Da feiert – parteiisch, aber öffentlich – ab 23 Uhr das Bündnis „Vote44“, das gegen eine zweite Amtszeit von George W. Bush ist.

Morgen wählt Amerika seinen 44. Präsidenten – da bleiben auch viele Berliner die Nacht über wach. Damit die ganzen WahlFans nicht allein vor dem Fernseher hocken müssen, gibt es neben geschlossenen Veranstaltungen noch weitere öffentliche Partys: Im Cinestar im Sony-Center am Potsdamer Platz beispielsweise lädt die unparteiische Vereinigung „American Voters Abroad“ (AVA) zu Popcorn, Coke und TV-Übertragungen auf Großleinwänden.

Kein Eintritt und kein Dresscode, verspricht AVA-Chef Colin King. Wer nicht auffallen wolle, trage am besten rot-weiß-blau – die Veranstalter kleiden sich festlich. AVA hat die Amerikaner in Berlin vor der Wahl zur Stimmabgabe motivieren wollen. „Rund 3000 Wähler haben wir erreicht“, sagt King. Mit rund 1000 Besuchern rechnet er Dienstagnacht im Cinestar.

Henry Nickel hofft, dass er Mittwoch im Büro nicht viel zu tun hat. Er ist Chef der „Republicans Abroad“, also der Bush-Anhänger. Die treffen sich in der Nacht zu Mittwoch vornehmlich auf zwei Wahlpartys: der vom Amerika-Haus und der vom Aspen-Institut, beide sind nur für geladene Gäste, wie auch die Feier in der Bertelsmann-Repräsentanz. Eine öffentliche Bush-Party gibt es laut Nickel nicht: „Leider hatte dafür niemand genug Geld“, sagt der Finanzexperte.

Vanessa Hansen will erst das Ergebnis der Wahl abwarten, bevor sie feiert. Die 34-jährige Zehlendorferin stammt aus dem „Swing-State“ Ohio mit vielen unentschlossenen Wählern. Vanessa Hansen hat per Briefwahl gewählt und hofft, dass ihre Stimme zählt, denn: „Ich habe falsche Wahlunterlagen für Militärbedienstete bekommen.“ Für wen die dreifache Mutter gestimmt hat? Ein Blick aufs Auto genügt: Da prangt ein Kerry-Aufkleber. Der ist ein persönliches Geschenk der Kerry-Schwester Diana, die jüngst Ehrengast bei der Entertainerin Gayle Tufts im „Tipi“-Zelt war.ari/kög

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