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© picture alliance/dpa/Paul Zinken

Kokain, Marihuana, Crystal Meth: Berliner Polizei verhaftet mutmaßliche Großdealer

Für drei mutmaßliche Großdealer in Berlin war der Dienstag kein guter Tag: Sie wurden von einem Großaufgebot der Polizei verhaftet. Ihnen kamen Ermittler mit entschlüsselten Chats auf die Spur.

Einsatzkräfte der Berliner Polizei und des Landeskriminalamts haben am Dienstag bei einer berlinweiten Fahndung drei Männer im Alter zwischen 27 und 29 Jahren festgenommen. Das teilten die Behörden am Mittwoch mit. Die Männer sollen hunderte Kilogramm Marihuana, Kokain und Crystal Meth erworben haben.

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Die Ermittlungen richteten sich gegen insgesamt fünf Männer aus dem Bereich der organisierten Drogenkriminalität: einen 29-jährigen Haupttäter, seinen 27-jährigen Komplizen und drei Mittätern. Durchsucht wurden acht Wohnräume in den Ortsteilen Steglitz, Zehlendorf, Dahlem, Mariendorf, Buch und Neukölln.

Der Hauptbeschuldigte soll gemeinsam mit dem 27-jährigen Komplizen von April bis Juni 2020 in 128 Fällen etwa vier Kilogramm Kokain, 165 Kilogramm Marihuana sowie 22 Kilogramm Haschisch zum sogenannten „eigenen, gewinnbringenden Weiterverkauf erworben haben“, so die Berliner Polizei in ihrer Meldung.

Crystal Meth und Marihuana vermittelt und verkauft

Der Hauptbeschuldigte soll auch international tätig gewesen sein. Laut Polizeibericht habe er den Verkauf von 15 Kilogramm Crystal Meth aus den Niederlanden nach Leipzig vermittelt und etwa sechs Kilogramm Marihuana via Postversand aus den USA nach Berlin organisiert.

Die beiden Großdealer wurden festgenommen. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. Bei den Durchsuchungen in den Räumen des hauptbeschuldigten 29-Jährigen fanden die Einsatzkräfte rund 16.000 Euro, beim 27-jährigen Komplizen weitere 5600 Euro. Das Bargeld wurde beschlagnahmt, da für beide Verdächtige ein sogenannter Vermögensarrest vorliegt. Dieser belaufe sich auf 1,2 Millionen und 755.000 Euro, so die Polizei.

Zwei weitere Tatverdächtige sollen bei dem Hauptbeschuldigten jeweils vier und neun Kilogramm Marihuana gekauft haben. Ein dritter 28-Jähriger soll seine Wohnung als Lager- und Verpackungsort zur Verfügung gestellt haben. Er wurde ebenfalls verhaftet, da bei der Durchsuchung seiner Wohnung weitere 8,9 Kilo Marihuana sichergestellt wurden,

Erfolg mit EncroChat-Verfahren

Die Durchsuchungen stützten sich auf Erkenntnisse aus dem sogenannten EncroChat-Verfahren. EncroChat war ein Anbieter von verschlüsselten Handys. 2020 war es französischen und niederländischen Ermittlern gelungen, den Krypto-Messengerdienst zu knacken.

Auch der Anbieter SkyECC war dabei entschlüsselt worden. Doch die geknackten Krypto-Chats stellen Polizei und Justiz vor große Herausforderungen. Allein bei der Berliner Polizei lagen im November 2023 etwa 1,6 Millionen Datensätze aus entschlüsselten Dialogen vor.

Ermittler:innen hatten seit 2020 bereits mehrere Tausend Personen in ganz Europa verhaftet.

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