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Der 1. FC Union feiert den Sieg im Berliner Pokalfinale über Viktoria 89.

© IMAGO/Matthias Koch

Sieg in der Verlängerung: 1. FC Union gewinnt Berliner Pokal gegen Viktoria 89

In einem Duell auf Augenhöhe zwischen den Fußballerinnen von Viktoria und Union entscheiden letztlich zwei Eigentore das Spiel.

Schon wieder durfte der 1. FC Union nach einem späten Führungstreffer jubeln an diesem Wochenende. Diesmal waren es aber die Frauen, die sich mit einem 2:1 (0:0)-Sieg nach Verlängerung im Berliner Pokalfinale gegen Viktoria 89 durchsetzten und die Trophäe anschließend in die Höhe strecken durften. In einem abwechslungsreichen Duell zwischen den beiden führenden Teams der Regionalliga Nordost, das Werbung für den Berliner Frauenfußball machte, hatte Union letztlich den längeren Atem und profitierte von zwei Eigentoren.

Das Pokalfinale am Pfingstsonntag im ausverkauftem Volkspark Mariendorf war die angemessene Kulisse für dieses Finale. Die 2500 Fans sahen dabei den ersten Abschluss schon nach vier Minuten, als Sarah Abu Sabbah ihre Gegenspielerin im Sechzehner mit einem Haken stehen ließ und sofort abschloss. Der Schuss ging jedoch deutlich vorbei. Vor den Augen von Unions Präsident Dirk Zingler kamen die Köpenickerinnen besser ins Spiel und dominierten die Anfangsphase mit viel Ballbesitz.

Auf beiden Seiten häuften sich zunächst aber die Ungenauigkeiten, sodass wenig Spielfluss zustande kam. Immer wieder war das Spiel in Folge von harten Zweikämpfen unterbrochen. So dauerte es ein wenig, bis es zur nächsten Torchance kam. Nach einer knappen Viertelstunde trat Unions Anouk Blaschka zum Freistoß aus halblinker Position an. Der Ball schien erst zu hoch angesetzt, senkte sich dann aber auf das hintere Lattenkreuz. Inga Bucholz im Tor Viktorias wäre da wohl machtlos gewesen.

Union dominiert die erste Halbzeit, bleibt aber zu harmlos vor dem Tor

In der Folge kam das Team von Viktoria-Trainer Dennis Galleski zur ersten Torchance. Aus dem Halbfeld rutschte ein Pass zu Viktorias Innenverteidigerin Anna Höfker durch, die nach einer Ecke noch aufgerückt war. Aus 16 Metern verfehlte ihr Schuss das Tor nur knapp.

Anschließend übernahm Union wieder die Spielkontrolle und kam immer wieder nach Flanken aus dem Halbfeld zu Torchancen. So richtig gefährlich wurde es aber erstmal nicht. Erst nach einer halben Stunde kam es wieder zum Duell Blaschka und Buchholz, diesmal parierte die Torhüterin den Ball aus rund 20 Metern.

Es war eine ausgeglichene erste Hälfte, in der Union viel Ballbesitz hatte und Viktoria auf Konter lauerte. Das Team aus Lichterfelde zeigte immer wieder gute Ansätze nach Ballgewinnen, im letzten Drittel fehlte dann aber die Passqualität, sodass die Angriffe oftmals in letzter Linie zu einfach zu verteidigen waren für Union.

Auf der Tribüne lieferten sich indes die beiden Fanlager der Vereine ebenfalls ein Duell auf Augenhöhe. Immer wieder wurden Gesänge angestimmt und die Spielerinnen auf dem Platz angefeuert.

Kurz vor der Halbzeit vergab schließlich Viktorias Nina Ehegötz eine Möglichkeit. Kurz danach scheiterte Dina Orschmann, sodass es torlos in die Halbzeit ging.

Union kommt druckvoll aus der Kabine

Das Team von Unions Trainerin Ailien Poese kam anschließend mit viel Schwung aus der Kabine und drückte auf die Führung. Nach einer Ecke durch Kapitänin Lisa Heiseler vergab Dina Orschmann am langen Pfosten per Kopf, zwei Minuten später mit ihrem linken Fuß.

Weil Union nun deutlich höher stand, ergab sich für Viktoria plötzlich die Gelegenheit, zu kontern. Aylin Yaren dribbelte sich über die linke Seite durch und fand mit ihrer flachen Hereingabe Leyila Aydin in der Mitte, die unter Druck knapp links vorbeischoss.

Nach einer Stunde kam erneut Viktoria zu einer richtig guten Chance. Diesmal war es Kim Urbanek, die sich durchsetzte und den Ball an die Latte knallte. Unions Katja Orschmann schmiss sich in den Nachschuss durch Ehegötz und verhinderte den Rückstand.

Das Spielgeschehen gestaltete sich nun deutlich offener und Viktoria schien der Führung näher. Trinity Künzel vergab nach einem Missverständnis in Unions Abwehr die nächste gute Chance. Genau in diese Drangphase fiel plötzlich das Tor für das Team aus Köpenick. Nach einer Flanke von links war es Viktorias Höfker, die die Flanke nur ins eigene Tor lenken konnte und Union so in Führung brachte.

Doch Viktoria gab anschließend nicht auf und spielte weiter mutig nach vorne. Die eingewechselte Eunice Beckmann, ehemalige Erstliga-Spielerin, prüfte zehn Minuten vor Schluss Melanie Wagner im Tor Unions. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde Viktoria schließlich für den Aufwand belohnt: Nach einem Freistoß durch Aylin Yaren bekam Union keinen Fuß dazwischen, sodass der Schuss immer länger wurde und im langen Eck einschlug.

In den Schlussminuten war dann wieder Union am Drücker. Mehrere Standards sorgten aber nicht mehr für die Entscheidung, sodass es in die Verlängerung ging. In der ersten Halbzeit hatte Künzel die große Chance auf die Führung für Viktoria. Ihr Schuss nach starker Vorarbeit von Yaren ging aber knapp über das Tor. Wenige Minuten später zeigte Buchholz eine starke Parade gegen Abu Sabbah.

Die zweite Halbzeit der Verlängerung hatte gerade begonnen, als zumindest auf der einen Seite der Tribüne der Jubel ausbrach. Und wieder waren es die Union-Fans, die an diesem Wochenende feiern konnten, denn ihr Team war erneut spät im Spiel in Führung gegangen.

Diesmal war es Viktorias Manieke Anouk Dekker, die zum Pechvogel avancierte und mit ihrem Eigentor den 2:1-Endstand für Union besiegelte.

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