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Zwangsexmatrikulation an der Uni Potsdam: Studierende kritisieren Pflichtberatungen

1000 Langzeitstudierende der Universität Potsdam müssen an einem verpflichtenden Gespräch teilnehmen, weil ihnen die Exmatrikulation droht. Der Studierendenausschuss kritisiert das.

Potsdam - Der Studierendenausschuss der Universität Potsdam (Asta) hat sich gegen die Ankündigung einer Exmatrikulation für Langzeit-Studierende ausgesprochen. Laut Asta hätten in diesen Tagen rund 1000 Studierende der Uni Briefe vom Studierendenseketariat mit der Aufforderung zu einem verpflichtenden Beratungsgespräch erhalten. Hintergrund sei die drohende Exmatrikulation aufgrund des Erreichens der doppelten Regelstudienzeit (zumeist 12 Semester). Es sei höchst problematisch, dass Studierenden die Weiterführung ihrer beruflichen Ausbildung aufgrund einer Frist untersagt wird, die sich „einer nachvollziehbaren Grundlage“ entziehe.

Uni Potsdam: Briefe seien eher Weckruf, keine Drohung

Seitens der Hochschule sieht man in dem Verfahren indes keine außergewöhnliche Härte. Die Benachrichtigungen seien auf Grundlage des Hochschulgesetzes verschickt worden, so die Pressestelle. Demnach erlischt bei Überschreitung der doppelten Regelstudienzeit in Bachelor- und Masterstudium der Prüfungsanspruch im jeweiligen Studiengang. Dies gelte nur dann nicht, wenn der Studierende die Überschreitung der Prüfungsfrist nicht zu vertreten hat, was er darzulegen und zu beweisen habe. „Das heißt, es gibt Ausnahmen bzw. Härtefallregelungen, die zum Beispiel über die Pflichtberatung geltend gemacht werden können“, so Uni-Sprecherin Silke Engel. Die Fristverlängerung habe mehrheitlich dazu geführt hat, dass die Langzeitstudierenden ihr Studium doch noch abgeschlossen hätten. Die Briefe seien eher als Weckruf anzusehen und nicht als Drohung.

Der Asta fordert Arbeitsverhältnisse zur Existenzsicherung als Grund zur Verlängerung der Studiendauer anzuerkennen und die Fristverlängerung auszudehnen. 

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