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Homepage: Zum Sprung angesetzt

Die Universität Potsdam strebt zusammen mit der außeruniversitären Forschung zur Spitzenklasse auf

Die Universität Potsdam soll sich zu einer der besten 20 Hochschulen Deutschlands entwickeln. Dieses Ziel verfolgt nun die Hochschulleitung. Durch herausragende Leistungen in Forschung, Lehre und Technologietransfer sollen die Universität Potsdam und der Wissenschaftsstandort Potsdam ins Spitzenfeld deutscher Forschungsregionen geführt werden. Gegenwärtig befindet sich die Potsdamer Uni bundesweit etwa auf Platz 50 der Hochschulen – mit steigender Tendenz. Wie von der Uni zu erfahren war, werden zu dem Sprung nach vorne nun so genannte strategische Allianzen mit der Außeruniversitären Forschung angestrebt (PNN berichteten).

Vorbild für eine solche Entwicklung sind laut Uni Forschungsverbünde, die sich derzeit in Karlsruhe (KIT), Aachen (JARA) oder Jülich etablieren, aber auch die Idee für eine „Superuni“ des Berliner Wissenschaftssenators Jürgen Zöllner. Die in Deutschland existierende Trennung von Lehre und Forschung in den Hochschulen einerseits und außeruniversitärer Forschung andererseits beginne sich zunehmend aufzulösen, heißt es von der Uni. Es zeichne sich vielmehr ab, dass Hochschulen und externe Forschung sich in neue Strukturen begeben, unter so genannten „Dächern“ gebündelt werden. Ziel ist nun eine möglichst enge strukturelle Vernetzung und verstärkte Kooperation mit außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen.

Die Leitung der Potsdamer Uni, seit Jahresbeginn von der neuen Präsidentin Sabine Kunst angeführt, hat im eigenen Profilierungprozess erkannt, dass die Voraussetzungen für einen solchen Forschungsverbund gerade in der Potsdamer Region „ideal“ sind. „Wir haben hier eine einmalig günstige Situation, die weder mit Karlsruhe noch mit Berlin zu vergleichen ist“, äußerte der Forschungs-Vizepräsidenten der Uni, Prof. Frieder Scheller jüngst in der Hochschul-Zeitung „portal“. „Um uns herum gibt es viel mehr außeruniversitäre Einrichtungen“, so Scheller. Zudem arbeite man vergleichsweise intensiver mit ihnen zusammen. Rund 30 Forschungsinstitute finden sich im nächsten Umfeld der Uni, etwa 40 gemeinsam berufene Professoren sind in die Lehre miteinbezogen. Allerdings sei es noch nicht gelungen, diese Verflechtungen zu einem Forschungsverbund zusammen zu bringen.

Zwar würden Forschungsprojekte längst über enge institutionelle Grenzen hinweg laufen. „Aber die strukturelle Einbindung in die Universität fehlt“, so Scheller. So müssten die gemeinsam berufenen Professoren enger an die Universität gebunden werden. „Wir könnten einen riesigen Sprung machen, wenn Publikationen beispielsweise nicht nur für das jeweilige Max-Planck-Institut zählten sondern eben auch für uns“, schätzt Scheller. Auch wäre eine engere Bindung für die Summe der eingeworbene Drittmittel wichtig. Übergreifende Strukturen müssten zudem auch bei der Doktorandenausbildung geschaffen werden. „Da sind wir in einer guten Position, denn nur die Uni hat das Promotionsrecht“, so Scheller. Deshalb bestehe auch von Seiten der außeruniversitären Einrichtungen ein starkes Interesse, mit der Uni zusammen die Doktoranden auszubilden. Laut Scheller arbeiten in Potsdam unter anderem drei internationale Max-Planck-Research-Schools, Graduiertenschulen der Leibniz-Institute sowie Nachwuchsgruppen am GeoForschungsZentrum (GFZ).

Die Universität sieht bei den außeruniversitären Einrichtungen eine große Bereitschaft für neue Strukturen. Den Anfang zur Vernetzung will die Uni mit den Golmer Max-Planck- und Fraunhofer-Instituten und der dortigen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät machen. Das zweite Gebiet sei die Klimaforschung. An dem Versuch der Landesregierung, in diesem Bereich einen Landesverbund zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu etablieren, will sich die Potsdamer Uni beteiligen.

Im Zuge der Evaluation von Profilbereichen, die an der Universität in diesem Jahr stattfand, hat die Hochschule eine stärkere Differenzierung der Forschungslandschaft beschlossen: Neben Profilbereichen soll es künftig auch Exzellenzzentren und -bereiche geben, interdisziplinäre Zentren sollen stärker als bisher den Profilbereichen zugeordnet werden. Dass sich die Potsdamer Universität in Sachen Forschung auf einem aufsteigenden Ast befindet, habe Scheller auch im Gespräch mit dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Prof. Matthias Kleiner, bestätigt bekommen. Vor allem die Entwicklung der Forschung in den Geo-, Bio- und Kognitionswissenschaften werde bei der DFG sehr positiv gesehen. „Zufrieden bin ich aber mit dem erreichten Stand noch nicht“, lautet Schellers Fazit.

Weiteres im Internet:

www.uni-potsdam.de/portal

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