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Beim WM-Doppelpass von Sport 1 diskutierten Reinhold Beckmann, Olaf Schröder, Florian König, Moderator Thomas Helmer, Oliver Pocher, Harald Stenger und Stefan Effenberg.

© Tsp

WM 2018: Von Tor zu Tor: Bloß nicht aufregen

Während "Wontorra" in der Bundesliga-Pause weilt, kommt der "Doppelpass" von Sport 1 während der WM zustande. Für einen Fußball-Talk bleibt die Diskussion erstaunlich gelassen.

Je aufregender die Zeiten, desto interessanter die TV-Talks. Da darf man schon fragen, warum die ARD auf Anne Will verzichtet, während die Koalition am Abgrund steht? Ebenso stellt sich die Frage, warum „Wontorra“ nur während der Bundesliga-Saison bei Sky Sports News läuft und genau dann pausiert, wenn selbst Fußball-Muffel hitzig diskutieren, ob Özil und Gündogan noch in die National-Elf gehören. Sport 1 sendete hingegen am Sonntag den „WM Doppelpass“.

Bodo Illgner, der Weltmeister von 1990, war entgegen der Ankündigung zwar nicht dabei, an Expertenmangel leidet der Fußball-Talk aber auch so selten. Dresscode im Publikum war übrigens das Deutschland-Trikot. Das Thema: Die Mission Titelverteidigung und viele Fragen. Wo bleibt die Euphorie, besteht Grund zur Sorge, wie ist die Stimmung im Team? Das Thema Özil/Gündogan für beendet erklärt zu haben, hat nicht gefruchtet, das zeigte auch diese Runde. Daran hat die Mannschaft ihr Päckchen zu tragen, meint Ex-Nationalspieler („Ich war ja 1994 nicht so lange dabei“) Stefan Effenberg.

"Aussitzen ist keine Lösung"

Harald Stenger, Ex-Pressesprecher des deutschen Teams, wollte nicht den Besserwisser von außen spielen. Aber Aussitzen sei nicht die Lösung, sagte er in Richtung DFB-Spitze. Özil und die Hymne? Reinhold Beckmann erinnert daran, dass in den 70er und 80er auch keiner mitgesungen hat. Gleichwohl müsse man aufpassen mit der Özil-Gündogan-Diskussion den Rechtspopulisten keine Bühne zu geben, legt Stenger nach.

Und die WM? Wer wird die härtere Vorrunden-Nuss: Mexiko oder Schweden? Da waren sich die Experten einig: Dem deutschen Team passen beide Gegner. Am „Doppelpass“-Stammtisch herrschte ohnehin fröhliche Gelassenheit, man war weder Himmelhoch jauchzend noch zu Tode betrübt. Die Diskussion um Özil und Gündogan ist hoffentlich bald beendet, die insgesamt unaufgeregte Stimmung kann gerne bleiben. Kurt Sagatz

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