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Wissenschaftsstandort Potsdam: IHK begrüßt Ausbaupläne für Golm

Kammer spricht von „hervorragender Perspektive für den Standort“ und lobt Zusammenarbeit mit Stadt.

Von Matthias Matern

Die am Dienstag von der Stadt Potsdam und dem Landeswirtschaftsministerium vorgestellten Ausbaupläne für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Golm stoßen bei der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) auf große Zustimmung. „40 000 Quadratmeter Ansiedlungsfläche mehr für junge Unternehmen ist eine hervorragende Perspektive für den Standort“, sagte Tilo Schneider, Leiter des IHK-Regionalcenters Potsdam, am Mittwoch den PNN. Generell bescheinigte er Stadtpolitik und Verwaltung gestiegenes Interesse für wirtschaftliche Belange. „Es ist eine spürbare Verbesserung eingetreten“, sagte Schneider.

Wie berichtet hatten Verbände und Unternehmen in den vergangenen Jahren immer wieder beklagt, in Potsdam hätten stets Themen wie die Schaffung von Wohnraum und die Zurückdrängung des Autoverkehrs Vorrang vor Bedürfnissen der Wirtschaft. Besonders vehement wurde das Fehlen von Gewerbeflächen kritisiert. Auslöser der Debatte war ein Hilferuf junger Unternehmen in Golm im Herbst 2014. Wie berichtet hatten vier Firmen, deren befristete Mietverträge im Gründerzentrum „Go:in I“ ausliefen, der Stadt vorgeworfen, trotz eines gegenteiligen Versprechens nicht für einen Ersatz am Standort gesorgt zu haben und mit Wegzug gedroht.

Damals hatte IHK-Präsidentin Beate Fernengel die Firmen vor Ort besucht und Unterstützung zugesagt. „In der Tat ist damals seitens der Wirtschaft konstruktive Kritik angebracht worden. In der Zwischenzeit haben Kräfte, die sonst vor allem parallel gearbeitet haben, sich zusammengetan und ihre Aktivitäten gebündelt“, lobte der Leiter des IHK-Regionalcenters Potsdam gestern.

Wie berichtet wollen die Stadt Potsdam und die Universität Potsdam mit Hilfe des Landes Brandenburg Golm in den nächsten zehn Jahren um rund 40 000 Quadratmeter Ansiedlungsfläche für Firmen erweitern. Die Grundstücke dafür stellt das Land zur Verfügung. Für einen Teil der Fläche sei man bereits mit drei potenziellen Investoren im Gespräch, die dort Gewerbeparks errichten wollen, hieß es.

Unterdessen sieht Schneider auch bei anderen Themen Bewegung in der Stadtpolitik. Bei einer Veranstaltung der IHK, des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga sowie des Handelsverbandes zum geforderten Lichtkonzept für Potsdam am Dienstagabend seien auch Stadtverordnete der Rathauskooperation (SPD, Grüne, CDU/ANW) anwesend gewesen. Bislang liegen Potsdams Sehenswürdigkeiten wie berichtet nachts weitgehend im Dunklen – sehr zum Ärger der Tourismuswirtschaft. Bemühungen, dies zu ändern, waren bislang gescheitert. Ende 2015 hatten Studenten der Fachhochschule Potsdam wie berichtet ein entsprechendes Konzept erarbeitet und vorgestellt. „Die Stadtverordneten waren offensichtlich vom Potenzial des Konzepts sehr beeindruckt“, sagte der Regionalcenter-Leiter. Die Anwesenheit der Politik sei ein gutes Zeichen. „Genau diesen Dialog brauchen wir und genau das führt uns auch ans Ziel: eine Ermöglichungskultur für Unternehmen, die in die Stadt wollen und jene, die sich hier etablieren wollen“, so Schneider.

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