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Grün für Sportler. Unten rechts liegt der Sportplatz von Grün-Weiß Golm, auf dem die Kreisliga-Fußballer ihre Spiele austragen. Die Fläche nördlich und westlich davon, teilweise bewachsen, ist auch als Sportfläche ausgewiesen und – mangels Wohnbebauung in der Nähe – wohl auch gut geeignet für lärmintensivere Sportarten.

©  Lutz Hannemann

Wissenschaftspark in Golm: Neue Großinvestoren für Golm

Der Wissenschaftspark in Golm, schon jetzt Brandenburgs größter Wissenschaftsstandort, soll weiter wachsen. Jetzt wurden drei neue Großinvestoren gefunden.

Golm - Für den wachsenden Wissenschaftspark in Golm sind drei Investoren gewonnen worden. Das bestätigte die Stadtverwaltung am Dienstag in einer Mitteilung. Damit komme man auch dem Ziel näher, an dem Standort in den nächsten zehn Jahren rund 1000 neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Nach PNN-Informationen ist ein Boardinghaus für Gastwissenschaftler geplant

Es geht um Projekte auf Flächen des Landes Brandenburg links und rechts der Straße Am Mühlenberg. Demnach plant ein Investor – nach PNN-Informationen die Firma Project Immobilien mit Sitz in Nürnberg – ein weiteres Büro- und Laborgebäude auf einem 5000 Quadratmeter großen Areal neben dem schon bestehenden Gründerzentrum „Go:In“. Für eine weitere 14 000-Quadratmeter-Fläche sei wiederum ein internationaler Investor gewonnen worden, erklärte die Stadtverwaltung – ohne zunächst den konkreten Namen des Unternehmens zu nennen. Auf dem Gelände seien gewerbliche Nutzungsmöglichkeiten geplant, nach PNN-Informationen ist unter anderem ein Boardinghaus geplant – also eine Art Langzeithotel für etwa Gastwissenschaftler.

Ebenso ist ein drittes, rund 3000 Quadratmeter großes Grundstück vergeben worden – an ein schon vor Ort ansässiges sogenanntes Life-Science-Unternehmen, das nach Angaben der Stadt „seine bisher drei verteilten Standorte in Berlin und Brandenburg in einem eigenen Neubau in Golm konsolidieren möchte“. Details zu Investitionssummen nannte die Stadtverwaltung zunächst nicht.

Weiteres Gründerzentrum "Go:In II" soll errichtet werden

Auch die Stadt selbst bemüht sich um eine weitere Entwicklung vor Ort. So soll die kommunale Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH (TGZP) zur Überwindung der bestehenden Engpässe bei Büro- und Laborflächen wie berichtet ein weiteres Gründerzentrum „Go:In II“ errichten. Der Baubeginn sei für Mitte 2017 geplant, so die Stadt jetzt. Der Neubau mit einer Nutzfläche von etwa 3100 Quadratmetern soll etwa elf Millionen Euro kosten, dazu nimmt die TGZP einen Kredit auf. Das Grundstück habe das Land der Stadt kostenfrei zur Verfügung gestellt. Mit dem Projekt verbinde man auch eine „Signal- und Anreizwirkung für private Investoren“, so die Stadt.

Ebenso veröffentlichte die Stadt ihre Planungen für weitere rund zehn Hektar, die sich hinter dem Rewe-Supermarkt östlich der bestehenden Bahntrasse befinden. Um dort eine zielgerichtete Entwicklung zu sichern, solle die kommunale Bauholding Pro Potsdam dort gewerbliche Flächen von den privaten Eigentümern erwerben, erschließen und vermarkten, so die Stadt in ihrer Mitteilung. Dazu sei auch die Akquise von bis zu 80 Prozent Fördermitteln vorgesehen, wie es auch in einer aktuellen Mitteilung des Fachbereichs Wirtschaft an die Stadtverordneten heißt. Dazu habe das Land schon seine Bereitschaft signalisiert. Ziel sei es, weitere technologie- und forschungsorientierte Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe anzusiedeln und dafür möglichst größere und gewachsene Unternehmen zu gewinnen, so der Fachbereich.

Größter Forschungsstandort in Brandenburg

Seit seiner Gründung in den 1990er-Jahren habe sich der Wissenschaftspark Golm zum größten Wissenschafts- und Forschungsstandort im Land Brandenburg entwickelt – mit schon heute rund 2500 Angestellten plus 10 000 Studenten am dortigen Standort der Universität Potsdam. Insgesamt flossen schon rund 500 Millionen Euro Investitionen, vor allem im Bereich Biowissenschaften. Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Entwicklung und Profilierung des Standortes seien die vorhandenen Potenziale als Wirtschafts- und Innovationsstandort bisher zu weiten Teilen unterentwickelt und ungenutzt, wie es die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung ausdrückte. Diese Defizite wolle man mit dem Land Brandenburg gemeinsam ausräumen.

Wie berichtet waren dazu bereits im vergangenen Jahr eine internationale Vergleichsuntersuchung mit skandinavischen Innovationsstandorten erarbeitet und Handlungsfelder festgelegt worden. Ziel sei es, noch mindestens ein großes Ankerunternehmen sowie hundert kleine und mittlere Unternehmen anzusiedeln, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in der Mitteilung der Stadt. Es gehe um mögliche gewerbliche Immobilien-Investitionen in Gesamthöhe von mindestens 100 Millionen Euro.

Dafür wird auch das Standortmanagement reformiert. So hatten sich die Stadt und die Universität darauf verständigt, dieses künftig unter dem Dach einer gemeinsamen Gesellschaft zu betreiben. Das Land Brandenburg habe über das Wirtschaftsministerium zugesagt, die Arbeit des Managements mit einer 100-Prozent-Förderung in Höhe von 750 000 Euro pro Jahr zu unterstützen, so der Fachbereich Wirtschaft.

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