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Windows Vista stellte den Übergang zwischen XP und Windows 7 dar.

© dpa

Windows Vista: Abschied ohne Schmerz

Nach Windows XP läuft nun Windows Vista aus. Dafür bringt das "Windows 10 Creators Update" zahlreiche Verbesserungen mit.

Windows Vista galt als die große Spaßbremse unter den Microsoft-Produkten. Das Betriebssystem war die meiste Zeit mehr mit sich selbst beschäftigt, als seine Anwender zu erfreuen. Wer später von Windows Vista auf die Version 7 umstieg, hatte das Gefühl, endlich die Handbremse gelöst zu haben. Wenn Microsoft am 10. April die Unterstützung für Windows Vista endgültig einstellt, werden nur die wenigsten darüber betrübt sein.

Der grundlegende Support für Windows Vista war bereits im April 2012 ausgelaufen, nun endet auch die erweiterte Bereitstellung von Updates. Konkret bedeutet dies, dass später entdeckte Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen werden. Aus Sicht des Nutzers ändert sich dadurch zwar im Umgang mit dem Computer dem Anschein nach nichts, weil Windows Vista auch nach dem 10. April genutzt werden kann. Doch selbst beim Einsatz eines aktuellen Virenscanners schützt das nicht davor, dass der mit dem Internet verbundene Computer im Hintergrund zum Angriffsziel werden kann.

Als Schreibmaschine ohne Internetzugriff lässt sich der Vista-Rechner damit zwar einsetzen, sobald sich aber sensible oder andere persönliche Daten auf dem Computer befinden oder er sogar für Online-Banking oder E-Commerce genutzt wird, sollte man auf ein aktuelleres Betriebssystem wechseln – bei Rechnern aus dieser Zeit am besten auf Windows 7, der Support dafür läuft noch bis Januar 2020 – oder sich einen neuen Computer zulegen. Für das Upgrade oder den Neukauf spricht auch, dass einige Programme nicht mehr lange auf diesen veralteten Systemen laufen. Mozilla hat zum Beispiel angekündigt, dass der Firefox-Browser und das E-Mail-Programm Thunderbird nur noch bis September mit Windows XP oder Vista funktionieren.

Das Ende des Vista-Supports betrifft aber ohnehin verhältnismäßig wenig Nutzer. Der Marktanteil von Windows Vista liegt bei nicht einmal einem Prozent. Zum Vergleich: An der Spitze liegt nach wie vor Windows 7 (49 Prozent, Stand März 2017 laut Netmarketshare) vor Windows 10 (25 Prozent) und Windows XP (sieben Prozent).

"Creators Update": Erst einmal abwarten

Eine wichtige Neuerung wird Microsoft in diesem Monat aber auch für sein aktuelles Betriebssystem veröffentlichen. Für den 11. April hat das Unternehmen die weltweite Bereitstellung des „Windows 10 Creators Update“ bekannt gegeben. Es handelt sich dabei um das dritte große Update für diese Windows-Version, die Mitte 2015 auf den Markt kam. Weil aber diese tiefgreifenden Updates dazu neigen, zu vorher nicht absehbaren Problemen zu führen, raten Experten dazu, ruhig etwas mit der Installation zu warten. Da aber gerade das „Creators Update“ so viele Änderungen und Neuerungen bietet, ist Installation für die meisten Nutzer insgesamt absolut empfehlenswert.

Zu den Neuerungen gehört unter anderem der „Game Mode“. Wird dieser Modus in der Systemsteuerung aktiviert, steht künftig allen Spielen mehr Leistung und somit bessere Performance zur Verfügung. In den Bereich Sicherheit fällt das runderneuerte „Windows Defender Security Center“, das eine erweiterte Übersichtsseite erhält. Sie zeigt den Status der verschiedenen Sicherheitsfunktionen, die dort zugleich an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können. Ebenfalls erleichtert werden die Einstellungen für Privatsphäre und Datenschutz. In einem neuen Menü kann zum Beispiel die Positionserfassung abgeschaltet oder das Assistenzsystem Cortana angepasst werden. In diesem Center kann zudem eingestellt werden, welche Daten an Microsoft geschickt werden. Weitere Neuerungen des Updates betreffen den Internet-Browser Edge, eine Bild-in-Bild- Funktion namens Mini-View, die Sicherheitsfunktion Remote Lock, die Unterstützung von Mixed-VR-Brillen (die nach dem Hololens-Prinzip von Microsoft funktionieren) und den Update-Prozess von Windows 10 selbst. Kurt Sagatz

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