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Weitere Verzögerung am Bosporus: Potsdamer Uni erst ab 2017 in Istanbul aktiv

In zwei bis drei Jahren sollen die ersten Studierenden an der naturwissenschaftlichen Fakultät Türkisch-Deutsche Universität (TDU) in Istanbul ihr Studium aufnehmen. Die Potsdamer Universität engagiert sich federführend am Aufbau der Fakultät an der TDU.

In zwei bis drei Jahren sollen die ersten Studierenden an der naturwissenschaftlichen Fakultät Türkisch-Deutsche Universität (TDU) in Istanbul ihr Studium aufnehmen. Die Potsdamer Universität engagiert sich federführend am Aufbau der Fakultät an der TDU. Die Türkisch-Deutsche Universität war am 28. April 2014 nach mehrjähriger Verzögerung offiziell eröffnet worden, der Studienbetrieb läuft bereits seit dem Wintersemester 2013/14 . Im Istanbuler Stadtteil Beykoz nahmen zunächst die drei Studiengänge in den Ingenieur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften mit rund 135 Studierenden ihre Arbeit auf.

Die naturwissenschaftlichen Studiengänge haben ihre Arbeit noch nicht begonnen, weil Laborgebäude dazu noch fehlen. Wie von Anselm Geiger, TDU-Projektkoordinator der Uni Potsdam, zu erfahren war, werden derzeit die Bachelor- und Masterstudiengänge geplant, es gibt regelmäßige Treffen in Potsdam und Istanbul. „Das Netzwerk für die TDU wird weiter ausgebaut“, so Geiger. Die noch fehlenden Laborgebäude sollten 2016 fertig sein, der Zeitplan habe sich nun aber weiter auf 2017 verschoben, so Geiger. Allerdings gebe es provisorische Gebäude, sodass ein früherer Start eventuell möglich wird. Insgesamt soll der Studienbetrieb in den Naturwissenschaften mit rund 40 Studierenden beginnen.

Konkret geht es nun bereits um den Aufbau der drei Studiengänge Molekulare Biotechnologie, Materialwissenschaften und Energiewissenschaften. Forschungsprojekte in den Bereichen der Material- und Energieforschung sind geplant. Konkret geht es um Oberflächenstrukturen und -beschichtungen von Materialien mit besonderen Eigenschaften, zum Beispiel um elektrische Leitfähigkeiten von Oberflächen.

In Potsdam unterstützt das „Pearls“-Netzwerk (Potsdam Research Network) die hiesige Uni bei dem Vorhaben. So sollen die außeruniversitären Forschungsinstitute Potsdams miteinbezogen werden. „Die internationale Expertise von Potsdamer Instituten in den Naturwissenschaften soll für den Aufbau mehrerer fachlich herausragender Studiengänge in Istanbul genutzt werden“, so die Hochschule. Für die „Pearls“-Partner soll die geplante Fakultät der TDU zum Stützpunkt für Forschungsprojekte in der Türkei werden.

In Potsdam wird die Präsidentin des Konsortiums der TDU, die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, zusammen mit TDU-Rektor Halil Akkanat zum Auftakt einer Türkischen Woche an der Uni Potsdam über die Entwicklung der TDU berichten.

Die Türkisch-Deutsche Universität gilt als Aushängeschild deutsch-türkischer Beziehungen, erste Ideen gab es bereits vor hundert Jahren, nun soll sie die größte deutsche Auslandsuniversität werden. Erwartet werden auch handfeste Resultate für die Wirtschaft in beiden Ländern. In Zukunft sollen hier bis zu 5000 Studenten zu qualifizierten Fachkräften ausgebildet werden. Jan Kixmüller

Gesprächsrunde mit Rita Süssmuth und Halil Akkanat am 6. November um 17 Uhr in der Mensa/Haus 6 auf dem Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Straße 89

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