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In Kiew kam die deutsche ESC-Teilnehmerin Levina nur auf den vorletzten Platz. Noch schlimmer erging es in den Jahren davor Ann Sophie und Jamie-Lee, die als Schlusslichter die Wettbewerbe verließen.

© Julian Stratenschulte/dpa

Verzweiflungstat oder Befreiungsschlag?: Neue Regeln für den ESC-Vorentscheid

In den vergangenen drei ESC-Wettbewerben kam Deutschland nicht über einen vorletzten Platz hinaus. Das soll sich nun ändern - wenn nicht mit Stefan Raab, dann doch immerhin mit Hilfe internationaler Experten.

Ist es pure Verzweiflung oder ein genialer Befreiungsschlag? Nachdem Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) dreimal in Folge nicht über einen vorletzten Platz hinausgekommen ist – 2015 wurde Ann Sophie und 2016 Jamie-Lee sogar Schlusslicht – werden für die Austragung 2018 die Spielregeln für den deutschen Vorentscheid geändert.

Neben den TV-Zuschauern wird ein 100-köpfiges Europa-Panel sowie eine internationale Expertenjury mitentscheiden, wer für Deutschland nach Lissabon fährt. „Wir haben in den letzten Monaten viele intensive Gespräche geführt, alles auf den Prüfstand gestellt und externen Rat und Kritik eingeholt. Unser Ziel ist ein radikaler Neuanfang, bei dem nichts so bleiben soll, wie es in den letzten Jahren war“, sagte dazu Thomas Schreiber als ARD-Koordinator für Unterhaltung.

Radikaler Neuanfang

„Unser Ziel ist, den internationalen Publikumsgeschmack und die internationale musikalische Fachkompetenz konsequent zu berücksichtigen und international wiedererkennbarer, kantiger und erfolgreicher zu werden“, sagte Schreiber zu der Reform. Demnach werden zunächst 100 Personen in einem mehrstufigen Auswahlprozess in den sozialen Netzwerken gesucht. Sie entscheiden von der Vorauswahl aller Kandidaten bis zur endgültigen Abstimmung über den deutschen Beitrag mit. Die internationale Jury wird aus 20 bis 25 Personen bestehen, die in den vergangenen Jahren in ihren Heimatländern Mitglieder der nationalen Jury waren und bei der Abstimmung im ESC-Finale ihren musikalischem Sachverstand bewiesen haben.

Das Finale des Song Contest 2018 in Portugal am 12. Mai wird das Erste live übertragen. Bewerbungen für den Vorentscheidung werden bis zum 6. November online entgegen genommen. Aus allen Bewerbern wählt das Europa-Panel 20 Kandidaten für den Vorentscheid aus. Viele ESC-Fans wünschen sich indes Stefan Raab als Talentscout zurück. sag

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