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Wegen der Tagesschau-App kam es immer wieder zum Streit zwischen ARD und Verlegern

© dpa

Verlage und Öffis im Netz: Besser unterscheidbar

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss die Textmengen in den Online-Angeboten deutlich einschränken. Nur so sind Unterschiede zu Verlags-Plattformen erkennbar. Ein Kommentar

Die Medienpolitik hat ihre Verantwortung wahrgenommen. Sie hat den Telemedienauftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehr viel genauer gefasst, sprich, sie hat fixiert, was ARD, ZDF und Deutschlandradio im Internet an Texten künftig publizieren dürfen. Die Sender haben ihre online gestellten Radio- und TV-Beiträge zu gerne mit ausführlichen Texten „ergänzt“. Manche ihrer Homepages gleichen deswegen einer Internetzeitung. Das schafft enorme Reibungspunkte, ja Reibungsverluste für die News-Plattformen der Medienhäuser. Die Verlage brauchen zur Sicherung ihrer Zukunft und des Qualitätsjournalismus das Netz, sie müssen dort das Geld verdienen, das sie im Print nicht mehr verdienen können. Tagesspiegel.de trifft auf tagesschau.de, freilich mit dem Unterschied, dass tagesschau.de per Rundfunkbeitrag längst bezahlt ist. Dieser Wettbewerbsnachteil wird für die Verlage nicht zu heilen sein; was jetzt geheilt wird, das ist die Unterscheidbarkeit zwischen den Angeboten. Was zugleich heißt, dass beide Systeme ihre Zukunft im Netz finden müssen. Aber jedes System auf seine spezifische Art und Weise, im Neben- und nicht im Gegeneinander.

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