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Hohe Ziele. Sportler müssen auch an einen Beruf nach ihrer Karriere denken. Dafür gibt es nun Studienangebote in Potsdam.

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Homepage: Sprungbrett für Profis

Die private Fachhochschule für Sport und Management Potsdam eröffnet Berufe nach der Sportkarriere

Für viele junge Nachwuchssportler ist es der Traum schlechthin: eine Profikarriere im Sport. Dafür trainieren sie hart, nehmen Strapazen auf sich, haben wenig Freizeit und müssen penibel auf ihren Körper und ihre Gesundheit achten. Nicht selten leiden schulische und berufliche Ausbildung unter dem Trainingspensum. Wer jung und erfolgreich ist, kann im Profisport gut verdienen. Doch irgendwann ist die Karriere auch für die Besten vorbei, der Körper kann die Leistungen nicht mehr bringen. Wer also eine Karriere im Leistungssport beabsichtigt, tut gut daran, sich bereits im Vorfeld die Frage zu stellen, wie es danach weitergeht.

Seit drei Jahren gibt es in Potsdam eine Fachhochschule, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Nachwuchs- und Leistungssportlern ein Studium parallel zur Sportkarriere zu ermöglichen. Die Fachhochschule für Sport & Management Potsdam (FHSMP), die zur Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB) gehört, setzt dabei auf das Konzept des sogenannten Blended Learnings: Präsenzphasen wechseln sich mit Phasen des internetgestützten e-Learnings ab. In der Regel folgt auf eine einwöchige Präsenzphase am Hochschulstandort eine vierwöchige Phase des Distanzlernens, in der die Studierenden Aufgaben über Lernplattformen erledigen können. Gerade für Leistungssportler ist die räumliche und zeitliche Flexibilität, die dieses Konzept ermöglicht, wichtig. Denn: „Wer heute in die Weltspitze will, muss mindestens 30 Stunden pro Woche trainieren“, erklärt Professor Volker Mattausch, Vizepräsident für Forschung und Lehre der FHSMP. Ein herkömmliches Studium ist unter diesen Bedingungen fast unmöglich.

Die Sport-FH, die in der Nähe des Olympiastützpunktes am Luftschiffhafen angesiedelt ist, bietet die zwei Studiengänge „Sport/Angewandte Sportwissenschaft“ und „Management“ mit den Vertiefungen „Leistungs- und Wettkampfsport“, „Gesundheitssport und Prävention“, „Sportmanagement“ und „Gesundheitsmanagement“ an. Fünf Professoren und zehn Mitarbeiter betreuen die Studierenden. Das Studium erfolgt nach dem Prinzip „Lernen und Studieren am Projektauftrag“. Die Studieninhalte werden anhand von realen Projektaufträgen, Planspielen und Fallbeispielen vermittelt. So führen die Studierenden etwa Marktanalysen oder Produktentwicklungen durch und generieren bereits im Studium zukünftige eigene Arbeitsfelder. „Wir legen Wert auf den praktischen Nutzen der Arbeiten“, betont Mattausch. Auch Sportlizenzen wie verschiedene Trainerlizenzen, Vereinsmanager C-Lizenz oder Übungsleiter B-Lizenz „Sport in der Prävention“ können an der FHSMP erworben werden. Nach drei Jahren schließen die Studierenden mit dem Bachelor of Arts ab.

Eine weitere Besonderheit des Studiums ist die integrierte Berufsausbildung zum Sportfachmann, die an ein Ausbildungsverhältnis mit einem Partnerunternehmen gekoppelt ist. „Diese Dualität zwischen Bachelor-Studium und IHK-Abschluss zeichnet uns aus“, sagt Manfred Wothe, Geschäftsführer der ESAB. Dabei stehe wieder der Praxisbezug im Vordergrund. „Der Landessportbund Brandenburg mit seiner Europäischen Sportakademie hat ein großes Interesse daran, dass erfolgreiche Leistungssportler während oder auch nach ihrer aktiven Zeit die Möglichkeit erhalten, ihre Erfahrungen als Trainer oder Sportmanager weiterzugeben“, so Wothe weiter.

Trainer, Gesundheitscoach, Sportmanager, Personal Trainer – dies sind nur einige der beruflichen Möglichkeiten der Absolventen. Knapp 100 Studierende sind momentan eingeschrieben, die ersten 17 von ihnen verlassen dieses Jahr im Oktober die Sport-FH. Mit der Entwicklung der Studierendenzahlen ist Mattausch zufrieden: „Das Ziel sind 50 Immatrikulationen pro Semester, das haben wir erstmals im Jahr 2011 erreicht und werden es in diesem Jahr wieder erreichen“. Wothe stellt klar: „Unser Ziel ist es nicht, eine große Fachhochschule zu werden.“ Vielmehr wolle man mit dem Angebot eine Lücke in der Bildungslandschaft füllen, eine individuelle Betreuung ermöglichen und Personalentwicklung im Sinne des Landessportbundes betreiben. Da die private Hochschule nicht über öffentliche Gelder bezuschusst wird, erhebt sie Studiengebühren. 450 Euro müssen Studierende pro Monat bezahlen. Besteht ein Ausbildungsverhältnis mit einem Partnerunternehmen, erhalten die Studierenden eine Ausbildungsvergütung. Eine Förderung des Studiums über BAföG ist möglich.

Weiters im Internet: www.sportfh-esab.eu

Heike Kampe

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