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Sperre nach Witz zu Blockupy: Sonneborn-Partei ist zurück auf Facebook

Der hessische Landesverband der Satire-Partei "Die PARTEI" ist nach viertägiger Sperre zurück auf Facebook. Die Seite war wegen eines Witzes zu Blockupy nicht zu erreichen. Facebook gibt zu, einen Fehler gemacht zu haben.

Von Matthias Meisner

Nach viertägiger Sperre ist der hessische Landesverband der Satire-Partei "Die PARTEI" zurück auf Facebook. "Hurra, Mark Zuckerberg musste sich dem Druck der Straße beugen und konnte die Zwangsunterdrückung unserer Seite nicht länger aufrecht erhalten", teilte die von Redakteuren des Magazins "Titanic" um Martin Sonneborn gegründete Partei am Montag mit. "Die PARTEI ist wieder frei und wird sich weiterhin für Demokratie, Meinungsfreiheit und schmierigen Populismus einsetzen!"

Gesperrt worden war die Seite am vergangenen Donnerstag wegen einer satirischen Botschaft zu den Blockupy-Protesten anlässlich der Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt - ein Witz, den Facebook aber offenbar nicht verstanden hatte. Der inkriminierte Post vom Mittwoch lautete: "Schulfrei im Frankfurter Osten! Die EZB-Banker lassen sich einiges einfallen, um sich bei den Jungkapitalisten einzuschleimen."

Facebook-Sprecher Stefan Stojanow sagte am Montag dem Tagesspiegel: "Uns ist hier ein Fehler unterlaufen. Die Seite ist wieder online. Der Content wird so bald als möglich wiederhergestellt."

"Die PARTEI" in Hessen selbst hielt von Facebook die Mitteilung: "Nach Überprüfung deines Einspruchs wurde deine Seite Die PARTEI Hessen veröffentlicht. Sie kann jetzt öffentlich eingesehen werden." Der Post mit dem Witz über die EZB war allerdings zunächst nicht wieder zu sehen. Auch Sonneborn, der seit 2014 für "Die PARTEI" im Europaparlament sitzt, hatte die Sperrung publik gemacht und auf Facebook mit dem Hinweis kommentiert: "Ts, ts, dieses Facebook!"

Stojanow erläuterte dem Tagesspiegel, "in dem Bemühen, die vielen Reports der Menschen auf Facebook, die wir jeden Tag erhalten, schnell und effizient zu bearbeiten, schaut sich unser Community-Operations-Team Hunderte von Tausenden von Reports zu Inhalten jede Woche an". Ziel sei "Menschen vor Missbrauch, Hass-Rede und Mobbing zu schützen". Es sei "bedauerlich, dass gelegentlich Fehler gemacht werden, wenn solche Reports bearbeitet werden". 

Der Facebook-Sprecher sagte weiter: "Wir wissen, dass dies frustrierend sein kann, wenn wie in diesem Fall, solch ein Fehler passiert." Er versicherte: "Wir möchten, dass Facebook ein Ort ist, wo Menschen offen diskutieren können, ihre Fragen und ihre Meinung äußern können, während die Rechte und Gefühle anderer respektiert werden." 

Die Sperrung der "Die PARTEI"-Seite hatte im Netz lebhafte Diskussionen ausgelöst. Kritiker merkten dabei unter anderem an, dass Rassismus auf Facebook regelmäßig nicht gegen die Gemeinschaftsregeln des sozialen Netzwerkes verstoße und nicht gesperrt werde. "Die PARTEI" selbst hatte für Montagabend eine Demonstration in Frankfurt gegen die Sperrung ihrer Facebookseite angekündigt.

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