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Mindestens 500 der insgesamt rund 620 Studienanfänger der Fachhochschule Potsdam sind am Montag zur Begrüßung ins Hans Otto Theater in die Schiffbauergasse gekommen.

© Manfred Thomas

Semesterstart an FH Potsdam und Filmuni Babelsberg: Im gesellschaftlichen Labor

An der Fachhochschule Potsdam und der Filmuniversität Babelsberg beginnen rund 800 Erstsemester ihr Studium. Die FH öffnet sich zum Semesterstart auch für Flüchtlinge.

Potsdam - Es wird eine unruhige Zeit werden, prophezeite FH-Präsident Eckehard Binas den neuen Studierenden. Nicht nur, weil das Studium ohnehin ein bewegender Lebensabschnitt ist, sondern weil in die Studienzeit der neuen Erstsemester auch der Umzug der verbliebenen FH-Fachbereiche vom Standort Friedrich-Ebert-Straße an den neuen Campus Kiepenheuerallee im Jahr 2017 fallen wird. Dort wird ebenfalls noch gebaut werden, also kann es auch einmal laut und schmutzig werden. „Doch wir sollten das mit der Gelassenheit tragen, die unsere Zeit ja ohnehin erfordert“, sagte Binas zu den mindestens 500 jungen Menschen, die von den insgesamt rund 620 neu Immatrikulierten am Montag zur Begrüßung ins Hans Otto Theater gekommen waren.

Zusammen mit den Einschreibungen zum Sommersemester haben an der FH damit 758 Erstsemester ihr Studium aufgenommen, womit die Hochschule in diesem Semester knapp 3700 Studierende haben wird.

Viele wollen an der FH Potsdam studieren

Über mangelnde Nachfrage kann sich die Potsdamer FH nicht beklagen – 4500 Interessenten hatten sich in diesem Jahr für ein Studium an der Hochschule beworben. Besonders nachgefragt war dabei – wie in den vergangenen Jahren – mit 2083 Bewerbern der Studiengang Soziale Arbeit, viele interessierten sich ebenfalls für „Bildung und Erziehung in der Kindheit“. Großes Interesse gab es nach Angaben der Hochschule auch für die Studiengänge Kommunikationsdesign, Kulturarbeit und Bauingenieurwesen.

Im Vergleich zu anderen Hochschulen ähnlicher Ausrichtung und Größe hat die Potsdamer FH einen klaren Standortvorteil. Die dynamische Wissenschaftsregion Berlin-Potsdam sichert ein volles Haus, während Hochschulen in abgelegeneren Regionen um jeden neuen Studierenden kämpfen müssen. Damit das Studium in Potsdam nicht an Qualität zugunsten der Quantität verliert, hat die FH nun ein Qualitätsmanagement eingerichtet, das ein Auge auf die weitere Entwicklung richten soll.

Die Hochschule reagiert auf Flüchtlingsproblematik

Rund 100 Professoren und 250 Mitarbeiter schaffen laut Binas in 23 Studiengängen an fünf Fachbereichen ein gut gegliedertes Studium in einer familiären Atmosphäre. Mit einem Haushalt von rund 20 Millionen Euro und rund 65000 Quadratmetern Nutzfläche zählt die Hochschule zu den größeren Fachhochschulen im Land. Binas sieht sein Haus neben der Lehre auch als gesellschaftliches Labor – eine Denkfabrik, in der die Probleme der Gesellschaft erkannt und Lösungen vorgeschlagen werden. So reagiere die Hochschule auch auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik: Architekten und Designer machen sich Gedanken über neuartige oder auch mobile Unterkünfte, Studierende wollen Beratungsangebote schaffen. Die Hochschule hat nun den Weg frei gemacht für eine gebührenfreie Gasthörerschaft und die kostenlose Nutzung der Infrastruktur der FH für Flüchtlinge.

Auch die Filmuniversität Babelsberg startete am Montag in das neue Semester: mit 178 neuen Studierenden und sechs Gaststudenten. Durch die beiden neuen Masterstudiengänge Animationsregie und Filmkulturerbe ist die Studierendenzahl laut Filmuni leicht gestiegen, insgesamt zählt die Hochschule nun rund 650 Studierende. Die Uni Potsdam startet am kommenden Montag in das neue Wintersemester, Uni-Präsident Oliver Günther und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) werden die neuen Studierenden dazu im Erlebnisquartier Schiffbauergasse begrüßen. Wie viele Erstsemester an die Uni kommen werden, wird erst Ende dieser Woche feststehen.

Preis für besonderes Engagement

An der Potsdamer Fachhochschule wurde im Rahmen der Erstsemesterbegrüßung im Theaterbau auch der Preis für besonderes Engagement verliehen. Er ging an 15 Studierende, die über mehrere Wochen die Jahresausstellung der Fachbereiche Design und Architektur geplant und umgesetzt hatten. Die ausgestellten Arbeiten reichten von Fotografien, Illustrationen und Büchern über Software-Interfaces bis Industriedesign und 3D-Drucken.

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