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Die Kanzlerin als Caesar aus der Uckermark.

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Neues konservatives Magazin: "Cato" - wir reiben uns die Augen

"Orientierung im Hinblick auf Politik, Kultur, Religion, Alltag und Familie" - mit „Cato“ kommt eine weiteres sehr konservatives Magazin auf den Markt.

Das ist noch mal ein Blick auf das „TV-Duell“-Brimborium: „Wenn alle wählen, was keiner will“, dazu ein Porträt einer steinernen Angela Merkel mit Lorbeerkranz und das Schwerpunktthema „Die Zukunft der Republik“. Schnell wird beim Cover und der Lektüre klar, „Cato“, das neue am Freitag erscheinende Magazin, ist konservativer als die CDU. Chefredakteur Andreas Lombard warnt im Editorial: „Wer bedenkt, was für ein Leben in Deutschland und Europa nach wie vor möglich wäre, der reibt sich 2017 verwundert die Augen. Der Verlust zahlreicher Standards bürgerlichen Lebens bestimmt die Lage. Die politisch Verantwortlichen wirken anmaßend, nervös und überfordert. Die ,Getriebenen’ lösen lieber künstliche Probleme. Nichts scheint ihnen suspekter zu sein als die Mehrheit der Bürger und die Normalität des Lebens.“

Wen Lombard wohl wählen wird, am 24.9.? Wie auch immer, es war wohl Zeit für eine weitere konservative Stimme, die sich neben Titel wie „Junge Freiheit“ „Cicero“ oder „Weltwoche“ stellen dürfte, als selbsternanntes „Magazin für neue Sachlichkeit, das für den vergessenen Wert des Bewahrens eintritt“. „Cato“ biete Orientierung im Hinblick auf Politik, Kultur, Religion, Alltag und Familie.

Hehre Worte. AfD-Politiker Nicolaus Fest über „Pressbengel und der Verfall der Demokratie“, Josef Kraus gegen „gerechte Bildungspolitik – es verwundert nicht, dass das Alter der „Cato“-Autoren weit jenseits der Generation Y steht. Europa vor Umbrüchen, der Ton des Heftes ist umweht von Zukunftsangst.

Zugegeben, die Kanzlerin als Cäsar aus der Uckermark – das ist schon mal ein steiles Cover. Der Rest reichlich rechtskonservativer Weltanschauung wird seine Leser finden. Die erste Ausgabe, herausgegeben vom Berliner Cato-Verlag, hat 80 Seiten, 50 000er Auflage und kostet sechs Euro. Alle acht Wochen soll es ein neues Heft geben. Vielleicht geht die Republik ja doch nicht unter.

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