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Rudolf Thiemann steht dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger als Präsident vor.

© Ralf Hirschberger/dpa

Neuer VDZ-Präsident: Rudolf Thiemann nimmt Politik in die Pflicht

Die Zeitschriftenverleger stehen vor großen Herausforderungen. Der neue Verbandspräsident Rudolf Thiemann benennt die Probleme der Branche.

Rudolf Thiemann, seit Sonntag Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), gibt sich kämpferisch. In seiner Antrittsrede am Montag forderte er politische Rahmenbedingungen, die „unser Tun vor dem Hintergrund unserer gesellschaftlichen Relevanz fördern und nicht weiter beschränken“. Unter anderem sprach sich Thiemann, der Stephan Holthoff-Pförtner ablöst, gegen „Werbeverbote und -beschränkungen, die den Bürger entmündigen,“ aus und unterstrich die Forderung nach dem reduzierten Mehrwertsteuersatz für digitale Presseprodukte. Zur Debatte um die Strukturreform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sagte der 62-Jährige: „Die Länder müssen im Rundfunkstaatsvertrag sicherstellen, dass öffentlich-rechtliche Telemedien von der digitalen Presse unterscheidbar bleiben.“

"Ideologischem Unsinn widersetzen"

Mit Blick auf die europäische E-Privacy-Verordnung und die Konkurrenz der Internet-Giganten sagte Thielmann: „Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie sich im Spannungsfeld Verbraucher- und Datenschutz ideologischem Unsinn widersetzt. Die derzeitigen Vorschläge sind ein Schlag ins Gesicht der Verleger.“ Die ohnehin fragile Werbefinanzierung offener journalistischer Angebote werde bedroht.

Eine weitere wichtige Aufgabe für Thiemann ist das Thema Geschlossenheit im VDZ. Die Kontroverse um seinen Vorgänger Holthoff-Pförtner hatte auch dazu geführt, dass die Verlage Gruner + Jahr, Zeit, Medweth und Spiegel den Fachverband Publikumszeitschriften innerhalb des Verbandes verlassen hatten. Dem VDZ gehören sie zwar weiterhin an, zu wichtigen Themen wie Vertrieb und Anzeigen kann der Verband aber nicht mehr mit einer Stimme sprechen. Signale, dass nach Thiemanns Wahl eine baldige Rückkehr der vier Verlage in die Fachgruppe zu erwarten ist, gibt es nicht – zumal der Austritt erst am 1. Juli dieses Jahres wirksam wurde.

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