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Scheut keine Herausforderung. Karsten Gerlof ist zuständig für Finanzen und Verwaltung an Brandenburgs größter Hochschule.

© Uni Potsdam/ Karla Fritze

Neuer Kanzler der Potsdamer Uni: „An einem Strang ziehen“

„Ich sehe die Universität in einer starken Entwicklung“: Der neue Uni-Kanzler Karsten Gerlof über Teamarbeit, Verantwortung, optimale Arbeitsbedingungen - und das Wasser der Havel.

Herr Gerlof, wie ich sehe, sind die Wände Ihres Büros noch leer. Sie haben sich noch nicht eingerichtet?

Das steht noch aus. Dazu bin ich noch nicht gekommen. Ich wollte mich erst einmal in die Belange und Strukturen der Universität einarbeiten. Arbeitsfähig zu sein, war mir das Wichtigste.

Sie sind seit 1. Juli dieses Jahres Kanzler der Uni. Haben Sie sich bereits eingelebt?

Auf jeden Fall. Ich bin sehr freundlich aufgenommen worden. Ich erarbeite mir derzeit die verschiedenen Standorte der Hochschule und lerne die Abteilungen kennen. Durch die drei separaten Standorte wirkt die Universität nicht wie eine Massenveranstaltung. Es herrscht eine Atmosphäre des persönlichen Umgangs. Man kennt sich. Das ist mir sehr positiv aufgefallen.

Lesen Sie das ganze Interview in der FREITAGAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Sie sind eigentlich Physiker. Wie kommt man da zur Hochschulverwaltung?

Erst einmal finde ich das positiv, dass im Wissenschaftsmanagement ein Quereinstieg möglich ist. Es ist auch gut, wenn man die Sprache der Wissenschaftsdisziplinen kennt. Ich bin ursprünglich über die Gremienarbeit in meiner ehemaligen Hochschule und einen Job als studentische Hilfskraft in der Hochschulverwaltung auf das Thema Wissenschaftsmanagement gekommen. Eine Universität ist eine ganz besondere Organisation, in der vernetzt und in wechselnden Projektgruppen zusammengearbeitet wird und die sich ständig weiterentwickelt. Das ist auch für Naturwissenschaftler ein spannendes Gebiet. Hinzu kommt die Kommunikation und der Umgang mit vielen Menschen. In so einer Organisation zählt die Zusammenarbeit. Das hat mich immer schon fasziniert.

Sie tragen Verantwortung für über 600 Mitarbeiter aus der Technik und Verwaltung. Sicherlich keine einfache Aufgabe?

Da wächst man hinein. Ich habe mir den Job nicht nach der Höhe der Verantwortung ausgesucht. Ich habe in meiner Biografie das Wissenschaftssystem aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen, aus Sicht der Ministerien, dann war ich in einem Forschungszentrum tätig und schließlich Kanzler einer Fachhochschule. Diese verschiedenen Perspektiven geben mir, denke ich, das Rüstzeug, Verantwortung tragen zu können. Die Zusammenarbeit mit Kollegen in größeren Teams und das Einbinden von Mitarbeitern ist etwas, das mir sehr liegt. Mir ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen. In einer Organisation wie der Universität kann man nicht per Direktive arbeiten.

Sie sind auch für den Haushalt zuständig. Die Potsdamer Universität kämpft seit Jahren mit einem defizitären Etat. Eine große Herausforderung.

Wer Herausforderungen scheut, sollte nicht in einer Hochschulleitung arbeiten. Die Herausforderung für uns ist, den Studierenden, die in den vergangenen Jahren erfreulicherweise in deutlich wachsender Zahl hierher gekommen sind, ein qualitativ hochwertiges Studium anbieten zu können. Dabei geht es vor allem um gute Studienbedingungen.

Das Gespräch führte Jan Kixmüller

Karsten Gerlof (42) ist seit dem 1. Juli Kanzler der Universität Potsdam. Er folgt der bisherigen Kanzlerin Barbara Obst-Hantel, die ins brandenburgische Bildungsministerium gewechselt ist. Der Kanzler ist für die Finanzen der Uni zuständig und leitet die Verwaltung.

Der aus Niedersachsen stammende Gerlof war bislang Kanzler der Hochschule Bremerhaven. Davor arbeitete er im nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium und am Forschungszentrum DESY.

Karsten Gerlof ist Diplom-Physiker und bringt Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen des Wissenschaftsmanagements mit. (Kix)

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