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Riskiert viel für seine Mandanten: Pflichtverteidiger Eduardo Silva (Jürgen Tarrach) in der neuen ARD-Reihe.

© ARD Degeto/Armando Claro

Neue ARD-Krimireihe: Jürgen Tarrach im "Lissabon-Krimi"

Er ist abonniert auf zwielichtige Typen: Im „Lissabon-Krimi“ spielt Jürgen Tarrach einen Strafverteidiger, der es mit dem Gesetz nicht immer so genau nimmt.

Jürgen Tarrach ist einer der am häufigsten besetzten Schauspieler Deutschlands. Seine Filmografie umfasst über 120 Einträge, vor allem als zwielichtige Figur mit kriminellem Einschlag kennt man den 57-Jährigen. So zum Beispiel als fiesen Rockerboss im Taunus-Krimi „Böser Wolf“ oder als grell geschminkten Ballhausbesitzer in „Nacht über Berlin“. Dabei schafft er es, selbst gierigen Managern und korrupten Politikern noch eine sympathische Seite zu geben.

Diese Seite überwiegt im „Lissabon-Krimi“ eindeutig. Jürgen Tarrach spielt in der neuen ARD-Donnerstagsreihe einen Strafverteidiger. Eduardo Silva war früher Staatsanwalt, jetzt schlägt er sich als Pflichtverteidiger durchs Leben. Der Tod seiner Frau – es ist nicht sicher, ob es sich um einen Unfall gehandelt oder ob er sich mit den falschen Leuten angelegt hat – hat ihn aus der Bahn geworfen.

Das Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen, ist ihm als Strafverteidiger geblieben. Der Zorn seiner Gegner ist im ersten Fall „Der Tote in der Brandung“ im Wortsinn explosiv. Nur dem Scharfsinn seiner Assistentin verdankt er sein Leben. Marcia Amaya (Vidina Popov) hat ihr juristisches Examen mit Bestnoten absolviert, weil sie jedoch aus einer Roma-Familie stammt, hat sie einen schweren Start ins Berufsleben. Eduardo Silva und Marcia Amaya stehen damit zugleich für zwei höchst unterschiedliche Stationen im Leben der Menschen: seine Karriere liegt bereits hinter ihm, sie will sich ihren Platz im Leben erkämpfen. Die Parallele zum Ort des Geschehens ist keineswegs zufällig, Lissabon steht gleichermaßen für bröckelnden Glanz und pulsierende Vitalität.

Der „Lissabon-Krimi“ lebt dabei wie andere Degeto-Produktionen von der Romantik des Drehortes. Das beginnt beim Leichenfund am felsigen Traumstrand am Tejo, setzt sich mit bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Christo-Rei-Statue fort, und auch die Fado-Gesangseinlage im Altstadt-Restaurant darf nicht fehlen.

„Der Tote in der Brandung“ wurde in eine Autodecke gepackt und mit einem Abschleppseil eingeschnürt. Wegen Mordes angeklagt wird seine Frau Joana Cordeiro Soares (Alexandra Gottschlich), doch Silva glaubt nicht an ihre Schuld. Er beschränkt sich nicht darauf, seine Mandantin vor Gericht zu verteidigen, zusammen mit seiner Assistentin beginnt er eigene Ermittlungen, um festzustellen, dass der Ermordete ein Doppelleben führte. (Regie: Sibylle Tafel, Buch: Kai- Uwe Hasenheit und Patrick Brunken).

Weil die Reihe auf Jürgen Tarrach zugeschnitten ist, nimmt es Silva mit dem Gesetz nicht immer so genau. Wenn nötig, wird schon mal eine Tür mit dem Dietrich geöffnet. Zum festen Lissabon-Ensemble gehören noch Staatsanwalt Julio dos Santos (Christoph Schechinger), Silvas Pensions-Vermieterin Beatriz Oliveira (Katharina Pichler) sowie Valdemar Amaya (Luis Lucas) als Onkel von Assistentin Marcia und als Chef des Roma-Clans – dessen Netzwerk dem Anwalt überaus nützlich ist.

„Lissabon-Krimi: Der Tote in der Brandung“, ARD, Donnerstag um 20 Uhr 15

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