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Der Potsdamer SPD-Politiker und Wissenschafts-Förderer Klaus Faber ist gestorben. Ein Nachruf. 

© SPD Brandenburg

Nachruf: Trauer um Klaus Faber

Der Potsdamer SPD-Politiker und Wissenschafts-Förderer Klaus Faber ist gestorben. Ein Nachruf. 

Die Universität Potsdam trauert um ihren langjährigen Freund und Förderer, Staatssekretär a.D. Klaus Faber. Faber ist am 23. April nach kurzer Krankheit im Alter von 78 Jahren in Potsdam verstorben. „Die Universität Potsdam und das brandenburgische Hochschulwesen insgesamt verlieren einen treuen Mitstreiter, der sich mit ganzer Kraft und aus fester Überzeugung für die Hochschulautonomie und eine auskömmliche Finanzierung aller Hochschulen eingesetzt hat“, heißt es im Nachruf des Präsidiums der Universität.

Uni-Präsident Oliver Günther und sein Vize Andreas Musil erinnern daran, dass Klaus Faber sich in den vergangenen Jahren vor allem als geschäftsführender Vorsitzender des Wissenschaftsforums der Sozialdemokratie in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern um die hiesige Hochschul- und Forschungslandschaft verdient gemacht habe. Faber, der 1971 bis 1990 im Bundesbildungsministerium gearbeitet hat, war auch Mitgründer und Kuratoriumsmitglied des Moses Mendelssohn Zentrums für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam (MMZ).

Klaus Farber: Mehr Aufmerksamkeit für die Wissenschaftspolitik

Nach der Wende hatte Klaus Faber angesichts des Zusammenbruchs der ostdeutschen Industrieforschung angemahnt, der Wissenschaftspolitik mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Er betonte, wie es in dem Uni-Nachruf heißt, dass die Bedeutung von Bildung, Wissenschaft und Forschung – und damit die Qualifizierung der Menschen – als Standortfaktor vielfach unterschätzt würde.

Bald schon wechselte Faber in den Landesdienst eines der neuen Bundesländer. „Ausgehend von der Erkenntnis, dass ein prosperierendes Hochschulwesen eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Regionalentwicklung sowie eine prosperierende Wirtschaft darstellt, war er unter Wissenschaftsminister Hinrich Enderlein als Abteilungsleiter im brandenburgischen Wissenschaftsministerium maßgeblich an der Strukturierung der Hochschullandschaft Brandenburgs in ihrer jetzigen Form beteiligt“, schreiben die beiden Uni-Leiter. „Unter anderem ihm ist es zu verdanken, dass es in nahezu allen Landesteilen gut entwickelte und dynamische Hochschulen gibt.“

Klaus Farber setzte sich für die Hochschulen ein

In den vergangenen Jahren hatte sich Klaus Faber als Landesvorsitzender des SPD-Wissenschaftsforums für die unterfinanzierten brandenburgischen Hochschulen eingesetzt. Im Uni-Präsidium erinnert man nun daran, dass Faber vor allem im Vorfeld der Landtagswahl 2014 der Politik jene Zahlen und Fakten vermittelt hatte, „die die Unterfinanzierung belegten und aufzeigten, welche starke Rolle die brandenburgischen Hochschulen für das Land spielen könnten, wenn die Finanzierung endlich bundesdeutschen Standards entspräche“.

Klaus Faber war Mitinitiator der Brandenburgischen Hochschulkonferenz, die sich als gemeinsame Stimme aller Hochschulen in Brandenburg und der dort vertretenen Statusgruppen verstand. „In zahlreichen Veranstaltungen, die er häufig selbst organisierte, wandte er sich gegen Tendenzen in der Landesregierung, aus Gründen der Kostenersparnis Hochschulstandorte aufzugeben oder zu fusionieren“, schreiben Günther und Musil. So hätten die Gegner der Fusion der Lausitzer Hochschulen in ihm einen festen Bündnispartner gehabt. Die Verbesserungen, die die neue Landesregierung auf den Weg brachte, seien ganz wesentlich auf Fabers Engagement zurückgegangen.

Ein Menschenfreund im besten Sinne,

„Über all diese sichtbaren Erfolge und Aktivitäten hinaus war Klaus Faber auch einfach ein guter Freund und Berater“, so die Uni. Seine beeindruckende Bildung und seine hohe politische Sachkompetenz verbunden mit einem sicheren juristischen Urteilsvermögen hätten ihn zu einem wichtigen strategischen Ratgeber und Gesprächspartner gemacht: „Diskussionen mit ihm konnten leidenschaftlich sein, ohne dass es jemals zu persönlichen Verletzungen gekommen wäre. Klaus Faber war ein Menschenfreund im besten Sinne, dem auch das Schicksal Einzelner immer sehr am Herzen lag.“ Er werde fehlen, „als guter Freund, als treuer Berater, Gesprächspartner und kritischer Wegbegleiter“, so das Uni-Präsidium.

Die SPD Brandenburg hat Klaus Faber als aufmerksamen, engagierten und verlässlichen Genossen gewürdigt. „Er hatte viele Ideen für und noch mehr Gedanken zur Sozialdemokratie“, schreibt die SPD Brandenburg auf ihrer Facebook-Seite. Noch im April habe man einen Antrag von ihm gegen Antisemitismus beschlossen. „Wir müssen nun auf deinen Einsatz verzichten“, schreiben die SPD-Genossen.

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