zum Hauptinhalt
Gesund. Essen wie in Italien.

© Shutterstock

Mediterrane Kost gesund – unabhängig vom Ort: Mittelmeerdiät senkt Diabetesrisiko

Potsdam - Die sogenannte Mittelmeerkost ist gesundheitsfördernd – auch dann, wenn man sie nicht in mediterranen Gegenden zu sich nimmt. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke (DIfE).

Potsdam - Die sogenannte Mittelmeerkost ist gesundheitsfördernd – auch dann, wenn man sie nicht in mediterranen Gegenden zu sich nimmt. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke (DIfE). Neue Analysen von Daten der sogenannten EPIC-Potsdam-Studie, für die rund 27 500 Potsdamer über mehrere Jahre ihr Essverhalten und ihren Gesundheitszustand protokollierten, zeigen, dass eine mediterrane Kost auch außerhalb des Mittelmeerraums das Risiko für Typ-2-Diabetes senken kann. Das haben DIfE-Wissenschaftler in einer Studie gezeigt, die im Fachblatt „BMC Medicine“ publiziert wurde.

Dass die Mittelmeerdiät mit reichlich Gemüse, Obst, Samen, Fisch, Getreide und Olivenöl sowie wenig Fleisch, Milchprodukten und moderatem Alkoholkonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes senkt, war bereits bekannt. Unklar war bislang jedoch, ob die mediterrane Kost auch innerhalb Deutschlands das Krankheitsrisiko senken kann. „Es handelt sich schließlich um eine regionale Ernährungsform, die sozial und kulturell durch den Mittelmeerraum geprägt ist“, erklärt Matthias Schulze, der Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE.

Schulze und sein Team berechneten nun den Zusammenhang zwischen dem Grad der Einhaltung der Mittelmeerdiät und dem Auftreten von Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs. Das Ergebnis: Studienteilnehmer, die sich relativ strikt an die Diät hielten, hatten im Vergleich zu eher nachlässigen Teilnehmern ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Außerdem beobachteten die Forscher, dass Menschen, die der Mittelmeerdiät folgten, weniger oft einen Herzinfarkt erlitten.

Die weniger gute Nachricht: Entsprechend eindeutige Ergebnisse konnten die Forscher für die sogenannte „Nordic diet“ nicht finden. Dabei handelt es sich um in Nordeuropa übliche Lebensmittel wie Äpfeln, Birnen, Beeren, Wurzelgemüse, Kohl, Vollkorngetreide, Roggenbrot und Getreideflocken, aber auch Fisch, Milchprodukte und Kartoffeln. Immerhin: Die Forscher beobachteten keine klaren Beziehungen zu chronischen Krankheiten. Die Ergebnisse wiesen sogar darauf hin, „dass Menschen, die diese Ernährungsform befolgen, seltener an einem Herzinfarkt erkranken könnten“.

Sowohl für die Mittelmeerkost als auch die Nordic Diet gilt: Ein Zusammenhang mit Krebs war nicht feststellbar. Dafür seien genauere Studien nötig, hieß es. Ziel sei, allgemeingültige und einfache Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. 

Zur Startseite