zum Hauptinhalt
"Late Night Berlin": Die Quoten waren für Moderator Klaas Heufer-Umlauf schon mal erfreulicher.

© ProSieben

"Late Night Berlin" bei Pro Sieben mit Quotenabriss: Je später der Abend, desto früher der Sendeschluss?

"Late Night Berlin" mit Klaas Heufer-Umlauf geht beim Zuschauerzuspruch nach starkem Beginn in den Sinkflug über. Jetzt muss was passieren

Late Night gehört zu den Formaten im deutschen Fernsehen mit zwei bemerkenswerten Merkmalen. Erstens ging sie nach Harald Schmidt selig immer schief, zweitens zeigt jeder Sender, der einen neuen Versuch unternimmt, dass er die Tapferkeit der Klugheit vorzieht. Pro Sieben also hätte am Montag um 23 Uhr die hunderttausendste Wiederholung der 2000. Folge von „Big Bang Theory“ oder die 2000. Wiederholung der hunderttausendsten Folge von „How I met your mother“ ins Programm knallen können. Der Privatsender ist nicht eben zart besaitet, wenn es um einfallslose Auf-Nummer-sicher-Programmierung geht.

Also „Late Night Berlin“ mit Klaas Heufer-Umlauf, seit dem 12. März mit fünf Ausgaben im Pro-Sieben-Sortiment. Der Moderator will mit Anzug und Krawatte Relevanzpunkte sammeln, die Gäste kommen wie Heike Makatsch oder Olli Schulz aus dem Best-Friends-Milieu, reden oft gescheiter daher als Heufer-Umlauf beim Stand-up. Der Moderator sollte seinen Autoren noch mal intensiv den Unterschied zwischen Billig-Kalauer und Wertvoll-Witz erklären.

Mit dem Publikum in der Krachmacherstraße?

Vielleicht ist das auch der total falsche Ratschlag, vielleicht will das Pro-Sieben-Publikum gar nicht in dieser Weise bespaßt werden, sondern mit Klaas Heufer-Umlauf durch die Krachmacherstraße toben. Irgendwas muss ja passieren. Der Zuspruch über die fünf Folgen in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen: 580 000 – 570 000 – 640 000 - 420 000– 410 000 Zuschauer.

Da ist was abgerissen, schnell und heftig. Kann eine vorübergehende Schwäche sein oder aber der Übergang in einen Sinkflug, der nicht enden will. Und dann hat Pro Sieben die beunruhigende Frage auf dem Tisch, was werden soll.

Es muss jetzt was passieren, und an dieser Stelle werden die Daumen gedrückt, dass das Richtige passiert. Dieser Autor hat keine Lust auf den x-ten Late-Night-Nachruf. Joachim Huber

Zur Startseite