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Crossover am Strand: „Friesland“-Kommissar Brockhorst (Felix Vörtler, l.) mit den Münsteranern Springer (Rita Russek) und Wilsberg (Leonard Lansink).

© ZDF und Thomas Kost

Krimi-Crossover im ZDF: Wilsberg in Friesland

Das ZDF mixt in „Morderney“ zwei Regionalkrimis. Leonard Lansink und Rita Russek treffen auf der Nordseeinsel auf Felix Vörtler und Theresa Underberg.

Nach weit über 20 Sendejahren sind Abnutzungserscheinungen wie bei der ZDF-Krimireihe „Wilsberg“ nicht verwunderlich, zumal sich an der Grundkonstruktion um den von Leonard Lansink gespielten Münsteraner Antiquar und Privatdetektiv Georg Wilsberg im Grunde wenig geändert hat. So ist das Ensemble von größter Kontinuität geprägt. Selbst der Wechsel von Heinrich Schafmeister, der anfangs Wilsbergs Freund Manni Höch gespielt hatte, zu Oliver Korittke als Kumpel Ekki Talkötter liegt inzwischen zwölf Jahre zurück.

Für die 58. Folge der erfolgreichen Krimikomödie hat das ZDF dem Format nun eine Frischzellenkur verordnet. „Morderney“ spielt – wie der Name andeutet – nicht im westfälischen Münster, sondern auf Norderney. Und weil diese Insel in Friesland liegt, trifft „Wilsberg“ diesmal auf das Rumpfteam der gleichnamigen ZDF-Reihe. Freund Ekki und Anwältin Holtkamp (Ina Paule Klink) hüten daheim das Antiquariat, während Wilsberg und Kommissarin Springer (Rita Russek) einen Inselurlaub verbringen, dort aber unversehens mit einem Schwerverbrechen konfrontiert werden. Mit von der Partie ist Springers Patentochter Merle (Janina Fautz), die neben der ewigen Entrüstung einer Jugendlichen im Umgang mit Älteren eine starke Neigung zum Polizistenberuf verspürt.

Bilder wie aus der Tourismus-Werbung

Weil aber der getötete Kellner in den Zuständigkeitsbereich der Leeraner Polizei fällt, kommt es zum Aufeinandertreffen mit „Friesland“-Kommissar Brockhorst (Felix Vörtler) und seiner forensischen Apothekerin (Theresa Underberg). Dazu gibt es Bilder von der Nordseeinsel, über die sich jede Tourismus-Agentur freuen kann, auch wenn der schöne Schein häufig trügt, wie sich bei der Ex-Miss-Norderney (gespielt von Rike Schmid) zeigt. Irgendwie hat es Autor Stefan Rogall geschafft, Springers dauernervenden Assistenten Overbeck (Roland Jankowsky) auch unterzubringen.

Das Konzept des ZDF jedenfalls geht auf: Die Luftveränderung weckt bei „Wilsberg“ die Lebensgeister. Und gibt zudem dem ewigen Thema, ob es für den Privatdetektiv und die Kommissarin auch außerberuflich eine gemeinsame Zukunft gibt, neuen Auftrieb. Denn anders als der in Gefühlsdingen verstaubte Antiquar ist der ostfriesische Kommissar alles andere als unterkühlt und versteht sich sehr wohl auf Komplimente. Man darf gespannt sein, welche Cross-over-Ideen der ZDF-Redaktion für ihre Regionalkrimis noch kommen. Kurt Sagatz

„Wilsberg: Morderney“, ZDF, Samstag, 20 Uhr 15

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