zum Hauptinhalt
Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam.

© Andreas Klaer/PNN

Kommentar: Der Genius Loci von Potsdam

Am Hasso-Plattner-Institut entwickeln Wissenschaftler zukunftsweisende Ideen. Das hat auch mit der Örtlichkeit zu tun. Ein Kommentar.

Potsdam - Als vor einigen Jahren neue Räume für das Hasso-Plattner-Institut auf dem Uni-Campus Griebnitzsee eröffnet wurden, war auch die Rede von Fußläufigkeit und kurzen Wegen. Das bräuchten Wissenschaftler, um gemeinsam auf gute Ideen zu kommen. Da war man erst einmal überrascht, sah man doch gerade IT-Profis sich eher virtuell vernetzen. Doch auch sie wollen sich weiterhin persönlich über den Weg laufen, in den Sitznischen des Instituts beim Kaffee plaudern – um dann vielleicht auf Ideen zu kommen, auf die zuvor niemand kam. 

Das ist der Geist, der auch an der Design Thinking School des HPI vermittelt wird. Und das ist es auch, was man in der Potsdamer Dependance der Softwarefirma SAP schätzt, die Nähe zur Forschung, die vielbeschworenen Synergien, den Genius Loci. 

Wenn HPI-Stifter Hasso Plattner nun im Gespräch zum 20-jährigen Jubiläum des Instituts unerwartet skeptisch über den Fortschritt der Menschheit im Allgemeinen und der deutschen IT-Zukunft im Besonderen nachsinnt, mag das erst einmal überraschen. Doch es passt ins Bild. War ein aufgeklärt kritischer Geist doch immer mal wieder in Potsdam zu Hause. Und vielleicht führt dieser viel eher zu Fortschritten als blinde Technikeuphorie. Genius Loci eben.

Zur Startseite