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Klimaforschung Potsdam: Ein Klima-Phänomen

Potsdamer Klimaforscher haben eine aktuelle Studie vorgelegt, wonach Blockaden der atmosphärischen Strömungen Hitzewellen erzeugen.

Potsdam - Hitze und Trockenheit seit Ende April, Höchstwerte von bis zu knapp 38 Grad (8. August) – der Sommer 2018 dürfte auch für Potsdam zu den wärmsten seit Aufzeichungsbeginn zählen. Dass es auf der gesamten Nordhalbkugel in diesem Jahr ungewöhnlich heiß war, hängt nach Erkenntnissen von Klimaforschern auch mit Änderungen von Höhenströmungen in der Atmosphäre zusammen. 

Wetterextreme werden noch extremer

Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben am Montag eine neue Studie vorgelegt, wonach blockierte Wetterlagen dazu führen können, dass Wetterextreme noch extremer werden. Sie haben eine Tendenz erkannt, wonach Wetterlagen im Sommer in Nordamerika, Europa und Teilen Asiens länger gleich bleiben als früher. Wenn sich Wetterlagen länger festsetzen, könnte dies zu Extremen führen: „Hitzewellen, die dann Dürren, Gesundheitsrisiken und Waldbrände zur Folge haben; oder anhaltende Regenfälle, die zu Überschwemmungen führen“, so die Forscher. 

Gewaltige Windströmungen geraten durcheinander

Als ein Beispiel dafür nennt ein PIK-Team in einer zweiten Studie die verheerenden Waldbrände 2016 in Kanada. Ursache für das Phänomen sind „wahrscheinlich menschengemachte Veränderungen“ von hohen Luftströmungen in der Atmosphäre. „Jetzt häufen sich die Beweise, dass die Menschheit diese gewaltigen Windströmungen durcheinander bringt“, so der scheidende PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber. Eine Ursache der offenbar häufigeren Blockade von Luftströmungen in den mittleren Breiten könnte der durch die Erderwärmung verringerte Temperaturunterschied zwischen Nordpol und Äquator sein.

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