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Alles richtig gemacht. Der HR lobt die Qualität der HR-Doku "Malvina, Diaa und die Liebe" für den Kinderkanal

© dpa

Kika-Doku "Malvina, Diaa und die Liebe": HR-Gremium lobt Qualität "unisono"

"Wertvolle Dimension": Hessischer Rundfunk weist lautstarke Kritik an der Kika-Doku "Malvina, Diaa und die Liebe" zurück

Der Hessische Rundfunk hat Kritik an dem Kika-Film über eine Liebesbeziehung zwischen einer jungen Deutschen und einem syrischen Flüchtling („Malvina, Diaa und die Liebe“) erneut entschieden zurückgewiesen. Der Vorsitzende des Programm-Ausschusses Fernsehen im HR-Rundfunkrat, Rolf Müller, sagte dem Evangelischen Pressedienst am Donnerstag, die Zustimmung zu dem Film sei in dem Gremium einmütig gewesen und die Qualität des Beitrags „unisono“ gelobt worden.
Intendant Manfred Krupp erklärte in einer Stellungnahme, die Debatte über den Film habe die Züge einer „Hetzkampagne“ angenommen. Gezeigt werde die „Liebesbeziehung zweier junger Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, und ihr Ringen um Kompromisse, um Grenzen und um ihren Weg im Leben“, schrieb Krupp. Gerade der Umgang mit verschiedenen kulturellen Vorstellungen zwischen gleichberechtigten Partnern, etwa auch im Frauenbild, sei eine „wertvolle Dimension“ der Dokumentation.

12 000 Proteste

Der HR-Programm-Ausschuss hatte laut Müller einer etwa zweistündigen Sitzung intensiv über den umstritten Film diskutiert. Es werde auch eine schriftliche Stellungnahme geben, die sich an rund 300 Unterzeichner einer Beschwerde auf dem Blog „PatriotPetition“ richte, sagte Müller. Zudem seien drei individuelle Beschwerden beim HR eingereicht worden, die beantwortet würden. Der HR hatte die Doku als Zulieferung für den Kinderkanal produziert.
Auf dem Blog protestierten bis Donnerstag fast 12 000 Menschen gegen angeblich „verantwortungslose Islampropaganda im Kinderkanal“. Die Unterzeichner hatten zunächst einen Brief des Intendanten erhalten; 300 hatten sich HR-Angaben zufolge damit jedoch nicht zufrieden gegeben und werden nun erneut angeschrieben. Sollte sie dann weiter unzufrieden sein, werde sich der Rundfunkrat mit dem Kika-Film befassen, so Müller.

Film schildert Liebesbeziehung

Der Film „Schau in meine Welt: Malvina, Diaa und die Liebe“ war erstmals am 26. November im Kinderkanal von ARD und ZDF gezeigt worden. In dem Beitrag von Marco Giacopuzzi erzählen die zum Zeitpunkt des Drehs 16-jährige Malvina und der damals 19-jährige syrische Flüchtling Diaa Mohammed davon, wie sie sich kennenlernten, von ihrer Liebe und den Problemen in ihrer Beziehung.
Kritik wurde seit Anfang Januar vor allem von Seiten der AfD und in den sozialen Netzwerken geäußert. Dabei ging es unter anderem um das Alter des jungen Mannes, das vom Sender nachträglich korrigiert werden musste. Außerdem wurde kritisiert, dass er seine Freundin nicht in freizügiger Kleidung sehen möchte, dass er bei Facebook eine islamistische Seite positiv bewertete und dass die Aussagen des Paares in dem Film nicht eingeordnet werden.

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