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„Schlag den Henssler“-Kandidat Robert Protzmann will in der Show 750 000 Euro erkämpfen. Dass er Bühnenerfahrung hat, komme ihm dabei zugute, sagt er.

© ProSieben

Kandidat bei "Schlag den Henssler": „Ich hatte eine große Klappe“

Der Berliner Robert Protzmann will in der ProSieben-Show "Schlag den Henssler" am Samstag 750.000 Euro abräumen. Doch der Sender hat die Spielregeln geändert.

Es könnte sein, dass Robert Protzmann am Sonntag um 750.000 Euro reicher ist. Es könnte auch sein, dass er am Samstagabend im Fernsehstudio in Köln abseits der Bühne sitzt und jemand anderem dabei zusieht, wie er um das Geld kämpft.

Der 38-jährige Köpenicker – breite Schultern, bunt tätowierte Arme, Wollmütze von Eisern Union – kandidiert bei der ProSieben-Show „Schlag den Henssler“ und will den bisher ungeschlagenen TV-Koch Steffen Henssler besiegen.

Protzmann ist gelernter Werbekaufmann und arbeitet als Tourmanager. Er spielt in der Band von Matthias Schweighöfer und hat eine eigene Band namens „Retter“. Drei Tage vor der Show sitzt er in der Küche seiner Wohnung in einem ruhigen Ortsteil von Köpenick und zündet eine Kerze auf dem Adventskranz an.

Hauptsache, der Kandidat performt

Warum tut er sich „den Henssler“ an? „Das war eine Schnapsidee“, erzählt der dreifache Familienvater. Die Idee hinter „Schlag den Henssler“ erinnert an antike Gladiatorenkämpfe: Ein Kandidat, der sich vorher gegen zwei andere durchgesetzt hat, muss gegen Moderator Henssler in 15 Spielen antreten und seine Geschicklichkeit, Allgemeinbildung und Fitness beweisen.

In vergangenen Shows mussten die Teilnehmer etwa Serien-Titelmelodien erkennen, Gedanken von Zuschauern aus dem Publikum lesen und mit versetzbaren Leitersprossen einen Turm von zehn Metern erklettern. Wer gegen Henssler antritt, ist beinahe zweitrangig. Hauptsache, der Kandidat performt.

Auf diese Chance wartete Protzmann lange. Vor vier Jahren war er mit seiner Band zu Gast bei „TV Total“. 2013 moderierte Stefan Raab noch erfolgreich die Show „Schlag den Raab“, die Henssler 2017 übernahm. Nach dem Auftritt bei „TV Total“ habe er eine große Klappe gehabt, sagt Protzmann: „Ich habe behauptet, ich könnte das besser als die meisten Kandidaten bei ,Schlag den Raab‘.“

Beim Casting, über das er auf ProSieben-Geheiß wenig erzählen darf, wurden seine Fähigkeiten geprüft. „Wer die Show kennt, kann sich denken, was da getestet wird“, sagt Protzmann, wahrscheinlich Sport und Fitness. Er qualifizierte sich für „Schlag den Raab“, musste aber wegen eines neuen Jobs absagen.

Neu ist das Online-Voting

Die Chance ergab sich Anfang Dezember 2017 wieder, als er die Nachricht bekam, dass er als Kandidat für „Schlag den Henssler“ ausgewählt wurde. Diesmal treten die drei potenziellen Teilnehmer nicht zu Beginn der Livesendung gegeneinander an, sondern werden vorab per Online-Voting bestimmt, das bis Samstagabend um 18 Uhr läuft. So soll die Liveshow, die bis zu fünf Stunden dauern kann, deutlich gestrafft werden.

Bei „Schlag den Henssler“ sanken zuletzt die Quoten. Schalteten bei Stefan Raab zu Rekordzeiten rund vier Millionen Menschen ein, ging bei Hensslers zwei Sendungen die Quote von 1,72 auf 1,41 Millionen Zuschauer zurück.

Den neuen Ablauf bedauert Protzmann. Das Voting belaste die Kandidaten stärker als die Vorstellungsrunde in der Show. Wer derzeit in Führung liegt, wisse er nicht, versichert er. Durch die Straffung des Sendungsablaufs werde die Show zwar für die Zuschauer attraktiver, glaubt er, kürzere Werbepausen würden aus seiner Sicht aber auch helfen.

Für die Spiele vorbereitet habe er sich kaum in den letzten zwei Wochen. „Wir haben keinen Fernseher, deshalb bin ich nicht up to date, was Klatsch und Tratsch angeht. Ich habe ein paar Boulevardblätter gelesen, die ich sonst nicht lese“, erzählt er.

Das Geld würde er in ein Eigenheim stecken

Königshäuser und Promis pauke er, ansonsten ist Protzmann optimistisch, vor allem bei den Sport-Spielen: „Ich bin ein Bewegungsmensch und werde hibbelig, wenn ich ein paar Tage keinen Sport gemacht habe.“ Fußball, Laufen, Skaten, Snowboard und alle Ballsportarten seien „sein Ding“ – „trotzdem habe ich Respekt vor der Show“.

Für seinen Vorteil hält er, dass er weiß, wie es sich anfühlt, auf der Bühne zu stehen: „Ich fühle mich dort wohl.“ Von den anderen beiden Kandidaten, einem ehemaligen Profi-Turmspringer und einem Selbstverteidigungstrainer, kenne er nur die Steckbriefe beim Online-Voting.

Sollte Protzmann die Dreiviertelmillion Euro gewinnen, will er das Geld „ganz konservativ“ anlegen und für seine Familie ein Haus kaufen. Sie erwarten im Februar ihr viertes Kind. Und wenn er beim Voting oder später in der Show verliert? „Das Leben geht weiter wie bisher“, sagt Protzmann. „Ich habe alles, was ich brauche, und hoffe, dass danach alles so bleibt, wie es ist.“

Am Sonntag nach der Sendung werde er mit seiner Frau von Köln nach Berlin zurückfahren und mit seinen Kindern den dritten Advent feiern. Geld hin oder her.

„Schlag den Henssler“, ProSieben, Samstag, 20 Uhr 15

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