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Jahresrückblick Potsdam 2018: Neue Spitze, kurze Filme und MeToo

Wandel und Erfolge an der Fachhochschule Potsdam und der Filmuniversität Babelsberg im Jahr 2018.

Potsdam - Die Fachhochschule Potsdam hat eine neue Präsidentin: Mitte Juni wurde Eva Schmitt-Rodermund von der Friedrich-Schiller Universität in Jena im ersten Wahlgang vom FH-Senat an die Spitze der Potsdamer FH gewählt. Anfang Dezember erhielt sie ihre Ernennungsurkunde, zum Jahresbeginn wird sie ihr Amt antreten. Sie folgt auf Eckehard Binas, der nicht mehr zur Wahl angetreten war. Die Potsdamer FH hat sich Schmitt-Rodermund wegen der „spannenden Fächerkombination“ ausgesucht – und angekündigt, dass sie sich auch in der Stadt Potsdam engagieren will. „Eine Hochschule muss dem Ort etwas geben und umgekehrt“, sagt sie.

Die Potsdamer FH hat in diesem Jahr gleich ein ganzes Bündel neuer Studiengänge eingerichtet, zum Wintersemester starteten die drei dualen Bachelorstudiengänge „Bauingenieurwesen“, „Infrastruktursysteme“ und „Siedlungswasserwirtschaft“, hinzu kommt ein gemeinsamer Masterstudiengang „Digitales Datenmanagement“ mit der Berliner Humboldt-Universität.

Von der Berlinale zum Deutschen Kurzfilmpreis

Weit gebracht hat es in diesem Jahr die Potsdamer Studentin Sophia Bösch von der Filmuniversität Babelsberg. Ihr Coming-of-Age-Film „Rå“, der im Februar bereits auf der Berlinale gelaufen war, erhielt im November den Deutschen Kurzfilmpreis. Ein Heimspiel: Die Preisverleihung wurde in diesem Jahr von der Potsdamer Filmuni selbst ausgerichtet. „Für die Filmuni besonders wichtig“, so die Hochschule. Auch sonst tat sich viel an der Babelsberger Filmemacherschmiede. So konnten die Wissenschaftler der Kunsthochschule eine DFG-Förderung im Emmy Noether-Programm einwerben. Das Forschungsvorhaben von Guido Kirsten befasst sich mit der Darstellung von Prekarität und Exklusion im europäischen Spiel- und Dokumentarfilm. Auch ein Humboldt-Stipendium ging nach Babelsberg, an Professor Michael Cowan, der als Gastwissenschaftler an der Filmuniversität die Geschichte der Film-Gesellschaften in Deutschland und Österreich der Jahre 1910 bis 1933 erforschen wird.

Gendergerechtigkeit in der Filmbranche

Ein von der Volkswagen-Stiftung gefördertes gemeinsames Forschungsprojekt von FU Berlin, Uni Bonn und Filmuni Babelsberg untersucht zudem, wie sich kritische und humanitäre Videos im Social Web effektiv gegen die Übermacht von Werbung, Unterhaltung und Propaganda behaupten können. In die MeToo-Debatte hatte sich Filmuni-Präsidentin Susanne Stürmer zu Jahresanfang eingeschaltet. Vor dem Hintergrund einer Initiative für mehr Gendergerechtigkeit in der Filmbranche betonte sie, dass es eine klare Verbindung zwischen der Frage der Geschlechterdarstellung und MeToo gebe: „In einem Umfeld mit einem Miteinander der Geschlechter auf Augenhöhe gibt es weniger Nährboden für sexuelle Übergriffe“, so Stürmer. Auch das Wegsehen habe die Vorfälle überhaupt erst ermöglicht. Anderseits dürften Männer nicht pauschal diskreditiert werden, sagte sie.

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