zum Hauptinhalt

HINTERGRUND: Subjektive Helligkeit

Das menschliche Auge und Gehirn sind optimal an extrem unterschiedliche Lichtverhältnisse angepasst. Wird Mitteleuropa an einem sonnigen Sommertag mit satten 100.

Von Valerie Barsig

Das menschliche Auge und Gehirn sind optimal an extrem unterschiedliche Lichtverhältnisse angepasst. Wird Mitteleuropa an einem sonnigen Sommertag mit satten 100.000 Lux beleuchtet, erreicht uns an einem trüben Novembertag mit 6000 bis 10 000 Lux allenfalls noch ein Zehntel dieses Lichts. Lux (lateinisch für Licht) ist die Einheit der Beleuchtungsstärke und gibt an, welcher Lichtstrom auf eine Fläche von einem Quadratmeter fällt.

Damit ein Büro als gut beleuchtet empfunden werden kann, reichen etwa 500 Lux, also nur 0,5 Prozent der sommerlichen Lichtmenge aus. Der Grund dafür ist: Die Augen des Menschen passen sich selbst an solche deutlichen Unterschiede nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr gut an, so dass sie bald nicht mehr registiert werden. Erst wenn verschiedenen Beleuchtungssituationen unter gleichen Bedingungen fotografiert und die Bilder direkt miteinander verglichen werden, lässt sich erkennen, wie trüb ein Novembertag tatsächlich sein kann.

Eine Vollmondnacht bringt bei klarem Himmel nur noch 0,27 Lux vom Zenit auf den Boden und liefert so nicht einmal ein tausendstel Prozent des Lichts eines Sommertages.

Zum Zeitunglesen reicht das noch – zumindest in jungen Jahren, denn mit dem Alter lassen die Augenlinsen weniger Licht durch. Lesen will angesichts eines funkelnden Firmaments in sternklarer Nacht ohnehin niemand, das wäre bei 0,001 Lux aber auch kaum noch möglich. Noch weniger Licht kommt in bewölkten Nächten auf der Erde an: 0,00013 Lux – vorausgesetzt, die nächste lichterhelle Stadt ist fern. (rhk)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false