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HINTERGRUND: Linke-Kritik und Todeslager der Wehrmacht

Die Linke-Fraktion im Bundestag hat dem Potsdamer Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) vorgeworfen, sich ignorant gegenüber der Erforschung des Nationalsozialismus und insbesondere des Holocaust zu verhalten. Die Forschungstätigkeit erschöpfe sich „im Zelebrieren der Bundeswehrgeschichte in der Bundesrepublik zwischen 1949 bis 1989“, kritisiert die Linke-Abgeordnete Brigitte Freihold.

Die Linke-Fraktion im Bundestag hat dem Potsdamer Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) vorgeworfen, sich ignorant gegenüber der Erforschung des Nationalsozialismus und insbesondere des Holocaust zu verhalten. Die Forschungstätigkeit erschöpfe sich „im Zelebrieren der Bundeswehrgeschichte in der Bundesrepublik zwischen 1949 bis 1989“, kritisiert die Linke-Abgeordnete Brigitte Freihold. Auf eine Anfrage der Linke-Fraktion hin hatte das Bundesverteidigungsministerium eingeräumt, dass das ZMSBw seit 2008 „keine eigenständige Schrift zum Thema Holocaust veröffentlicht und darüber hinaus auch keine weitere Forschung zu diesem Thema durchgeführt“ hat. Aktuell unterhält das ZMSBw mehrere Forschungsprojekte zu Kriegsverbrechen der deutschen Truppen. Eines befasst sich mit dem KZ Osaritschi (Ozarichi), das südlich der weißrussischen Stadt Bobrujsk gelegen war. Dort betrieb die deutsche Wehrmacht vom 12. bis 19. März 1944 einen improvisierten Lagerkomplex, in dem rund 40 000 für arbeitsunfähig befundene Zivilisten – vor allem Kinder – zusammengetrieben wurden. In nur einer Woche kamen nach Erkenntnissen der Forscher dort mindestens 9000 Menschen ums Leben. Der Historiker Dieter Pohl hat das Massensterben in diesen Todeslagern als „eines der schwersten Verbrechen der Wehrmacht gegen Zivilisten überhaupt“ bezeichnet. Kix

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