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Genomik-Forscher der Uni Potsdam an Studie beteiligt: Süßwasserhaie mögen auch Salzwasser

Potsdam - Einem internationalen Forscherteam unter Beteiligung von Professor Michael Hofreiter von der Universität Potsdam ist es gelungen, das Geheimnis der Süßwasserhaie zu lüften. Mithilfe von DNA-Sequenzen aus Museumsexemplaren und frisch gefangener Haie ist es ihnen gelungen, die Evolutionsgeschichte und Ökologie der lange als ausgestorben geltenden Süßwasserhaie der Gattung Glyphis zu klären.

Potsdam - Einem internationalen Forscherteam unter Beteiligung von Professor Michael Hofreiter von der Universität Potsdam ist es gelungen, das Geheimnis der Süßwasserhaie zu lüften. Mithilfe von DNA-Sequenzen aus Museumsexemplaren und frisch gefangener Haie ist es ihnen gelungen, die Evolutionsgeschichte und Ökologie der lange als ausgestorben geltenden Süßwasserhaie der Gattung Glyphis zu klären. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Wissenschaftler jetzt im renommierten Wissenschaftsmagazin „Proceedings of the National Academy of Science of the USA“ (PNAS).

Süßwasserhaie waren lange nur anhand weniger, über 100 Jahre alter Typusexemplare aus Museen bekannt. Sie galten bis Ende des 20. Jahrhunderts als ausgestorben, dann wurden allerdings in Australien und Südostasien einige Populationen wiederentdeckt. Die Forscher untersuchen die Evolutionsgeschichte dieser seltenen Haie anhand kompletter Genome. Sie nutzten dabei eine Technik, mit deren Hilfe sich auch aus der stark beschädigten DNA der Museumsexemplare komplette Genome rekonstruieren lassen.

Die Ergebnisse waren in mehrerer Hinsicht überraschend. So zeigt der rekonstruierte Stammbaum, dass die Süßwasserhaie offensichtlich nicht auf Lebensräume im Süßwasser beschränkt sind, sondern regelmäßig große Strecken im offenen Ozean zurücklegen. Damit gibt es innerhalb der Knorpelfische echte Süßwasserarten nur bei den Rochen, nicht aber bei den Haien. Die Ergebnisse zeigen auch, dass mehrere beschriebene Arten zur gleichen biologischen Art gehören. Gleichzeitig entdeckten die Wissenschaftler anhand der Sequenzen auch eine bisher noch unbeschriebene Art. „Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, wie wenig nach wie vor über viele Haiarten bekannt ist“, so das Forscherteam. (PNN)

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