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Homepage: Exzellenz auch ohne Wettbewerb Universität setzt stärker auf Drittmittel-Förderung

Der bundesweite Exzellenzwettbewerb geht voraussichtlich nicht vollkommen an der Potsdamer Universität vorbei. Immerhin ist die Alma Mater an zwei Forschungsclustern zusammen mit der FU und TU Berlin beteiligt, die nun die erste Runde des Wettbewerbs überstanden haben.

Der bundesweite Exzellenzwettbewerb geht voraussichtlich nicht vollkommen an der Potsdamer Universität vorbei. Immerhin ist die Alma Mater an zwei Forschungsclustern zusammen mit der FU und TU Berlin beteiligt, die nun die erste Runde des Wettbewerbs überstanden haben. Die beteiligten Forscher wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgefordert, ihre Förderanträge einzureichen (PNN berichteten). Allerdings ist die Universität mit ihren drei eigenen Anträgen gescheitert. Dabei handelte es sich um Exzellenzcluster der Jüdischen Studien und Geowissenschaften sowie eine Graduiertenschule der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät.

Die nun weiter gekommenen Exzellenzcluster beschäftigen sich zum einen mit „Erfolgreichem Lernen in modernen Wissensgesellschaften“ (mit der FU Berlin) und zum anderen mit biochemischen Katalysatoren (mit der TU Berlin). Im Mittelpunkt des Clusters „Erfolgreiches Lernen“ stehen Prozesse des Wissenserwerbs in Schulen und Bildungseinrichtungen. Der Qualität der Bildungseinrichtungen komme eine entscheidende Bedeutung bei der Sicherung des Wohlstandes einer Gesellschaft zu, so die Ausgangsthese. Die Wissensgesellschaft wiederum sei nur erfolgreich, wenn möglichst viele Menschen am Wissenserwerb beteiligt sind. Das Forschungscluster mit der TU hat biochemische Katalysatoren im Fokus. Diese Substanzen, die etwa zur Gewinnung von Medikamenten und Waschmitteln wichtig sind, will die Forschung nun auch zur Gewinnung von Wasserstoff als Energielieferant einsetzen.

Über die Ablehnung der drei eigenen Forschungsvorhaben sei man an der Potsdamer Universität hingegen nicht sehr glücklich gewesen, sagte der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Frieder Scheller den PNN. Allerdings betonte der selbst an dem Cluster für Katalysatoren beteiligte Biochemiker, dass die vergleichsweise kleine Potsdamer Universität im vergangenen Jahr sehr erfolgreich beim Einwerben von Forschungsförderungen war. Man habe das Drittmittelaufkommen sogar mehr als verdoppeln können. „Unterm Strich ist das mehr Geld, als wir durch den Elitewettbewerb bekommen hätten“, sagte Scheller. Als nächstes wolle man für die Geowissenschaften einen eigenen Sonderforschungsbereich beantragen. Für dieses Vorhaben – Klimaforschung in der Monsunregion – hatte man unlängst erst 1,5 Millionen Euro von der DFG erhalten. „Wir wollen den erfolgreichen Weg der Drittmittel weitergehen“, so Scheller.

Die neue Uni-Präsidentin Prof. Sabine Kunst hatte bei ihrer Amtseinführung zur Exzellenzinitiative angemerkt, dass sich viele Wissenschaftler darüber einig sind, dass mit diesem Wettbewerb Elitenbildung kaum gelingen wird. „Aber die Initiative hat es durchaus verstanden, die Unterschiede zwischen den Universitäten sichtbar zu machen“, so Kunst. Das Durchfallen von Potsdamer Anträgen in dem Wettbewerb sei zwar schmerzlich gewesen, habe andererseits aber eine intensive, die Disziplinen übergreifende Diskussion angeregt. Das neue Präsidium stehe nun dafür, die Ergebnisse dieser Diskussionen in herkömmliche Antragsvarianten der Forschungsförderung umzusetzen.

Förderinstrumente wie die Exzellenzinitiative würden die Forschungseinrichtungen auseinander dividieren, so Kunst. Um dies zu verhindern, will die Universität die Kooperation mit den außeruniversitären Instituten auf ein neues Niveau heben. Dies bedeute vor allem die Schaffung gemeinsamer und übergreifender Strukturen für die Forschungs- und Nachwuchsförderung. Ein Anfang dazu sei die Integration der Doktorandenausbildung der Forschungseinrichtungen in die „Potsdam Graduate School“ der Universität.

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