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Unter Stress. Die Coronakrise hat das öffentliche Leben grundlegend verändert. 

© Eduardo Parra/dpa

Pandemie-Auswirkungen: Forschung aus Potsdam-Mittelmark zu den Folgen von Corona

Experten unter Beteiligung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Bergholz-Rehbrücke befragen Probanden nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Bergholz-Rehbrücke - Um die Folgen von Coronavirus-Pandemie und Shutdown-Maßnahmen auf die Gesundheit zu erforschen, hat eine Expertengruppen unter Beteiligung des Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Bergholz-Rehbrücke einen Fragebogen entwickelt. Die Untersuchung, die in den kommenden 14 Tagen verschickt werden soll, beinhaltet 42 Fragen, die in direkten Bezug zu jenen Daten gesetzt werden können, die in der der Nako-Gesundheitsstudie bereits vor der Covid-19-Pandemie erhoben wurden.

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Gesundheitszustand von bundesweit 200.000 Probanden

Die Nako untersucht seit 2014 bundesweit 200.000 Männer und Frauen im Alter von 20 bis 69 Jahren und erfasst über einen Zeitraum von rund 20 Jahren ihren Gesundheitszustand. Die 18 Studienzentren führen dabei in regelmäßigen Abständen umfangreiche medizinische Untersuchungen und Befragungen zum Ernährungs- und Lebensstil durch. „Damit liefert die Nako eine gute Ausgangsbasis, um die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu untersuchen“, heißt es in einer Mitteilung vom DIfE.

Das vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) geleitete Studienzentrum Berlin-Süd/Brandenburg befindet sich in Berlin Steglitz-Zehlendorf und betreut zusammen mit dem Zentrum in Berlin-Nord auch Studienteilnehmer aus Brandenburg. Im März 2019 hat das Studienzentrum den 10.000 Probanden untersucht. Seit Mai 2019 werden alle Probandinnen und Probanden ein zweites Mal zu den Untersuchungen eingeladen. In den kommenden Tagen sollen Teilnehmer der Nako-Studie die Corona-Fragebögen von ihren betreuenden Studienzentren erhalten.

Verbreitung, Verlauf und Auswirkungen von Covid-19

Mit der Forschungsaktion möchte die Nako dazu beitragen, Erkenntnisse über Verbreitung, Verlauf und Auswirkungen von Covid-19 in Deutschland zu gewinnen. Der Fragebogen umfasst 13 Seiten, die Probanden werden darin zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand, über ihre eventuellen Erfahrungen mit spezifischen Covid-19-Krankheitssymptomen, über ihre Sozialkontakte und mögliche psychosoziale Auswirkungen der verhängten Einschränkungen Auskunft geben. 

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Die Forscher fragen beispielsweise auch nach Veränderungen im Lebensstil. „Uns interessiert, wie sich die Corona-Pandemie auf das Ernährungsverhalten, den Alkoholkonsum, und die körperliche Aktivität der Beteiligten auswirkt. Vielleicht nutzen Viele die neu gewonnene Zeit und überdenken ihre bisherigen Gewohnheiten und Verhaltensweisen“, erklärt Professor Matthias Schulze, Epidemiologe am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und Studienleiter des Nako-Studienzentrums Berlin-Süd/Brandenburg in Berlin-Steglitz.

Ursachen für die Entstehung von Volkskrankheiten

Die Nako Gesundheitsstudie ist eine Langzeit-Bevölkerungsstudie über einen Zeitraum von 20-30 Jahren. Sie wird von einem Netzwerk deutscher Forschungseinrichtungen, bestehend aus der Helmholtz-Gemeinschaft, den Universitäten und der Leibniz-Gemeinschaft, organisiert und durchgeführt. Ziel ist es, den Ursachen für die Entstehung von Volkskrankheiten, wie beispielsweise Krebs, Diabetes, Infektionskrankheiten und Herzinfarkt auf den Grund zu gehen. Eine der zentralen Fragen der Untersuchung ist, warum der eine krank wird, während der andere gesund bleibt. 

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