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Berlin-Brandenburg: Neues Zentrum für Jüdische Studien wird am 30. Mai eröffnet

Das neue Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg wird am 30. Mai eröffnet und zum Wintersemester seine Arbeit aufnehmen.

Berlin/Heidelberg -  Dies kündigte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) in einem Interview mit der „Jüdischen Allgemeinen“ an. Der Bund fördert das Zentrum, in dem sechs wissenschaftliche Einrichtungen aus Berlin und Brandenburg kooperieren, für zunächst fünf Jahre mit knapp sieben Millionen Euro.

An dem Zentrum beteiligen sich die entsprechenden Fachbereiche der drei Berliner Universitäten und der Uni Potsdam, das liberale Abraham-Geiger-Kolleg und das Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam. Als wichtige Aufgabe des Zentrums nannte Schavan neben der Bündelung der Aktivitäten die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern. Es solle eine gemeinsame Graduiertenschule der beteiligten Institutionen entstehen. An dem Zentrum werden nach Angaben der Ministerin zwei neue Lehrstühle für jüdische Bibelexegese und für jüdische Musik eingerichtet. Das Konzept des Zentrums folgt den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung von Theologie und religionsbezogenen Wissenschaften an den deutschen Hochschulen aus 2010.

Einen Zusammenhang mit der angestrebten jüdisch-theologischen Fakultät an der Universität Potsdam gibt es laut Ministerin Schavan nicht: „Das ist eine andere Baustelle.“ Die Beteiligung des Bundes an dem jüdischen Studienzentrum erfolge unabhängig von der Frage der theologischen Fakultät. Für deren Gründung macht sich der Direktor des Geiger-Kollegs, Walter Homolka, stark.

Das Regierungsmitglied trat zudem Befürchtungen entgegen, das Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg gehe zulasten der Heidelberger Hochschule für Jüdische Studien: „Das Zentrum wird sich als Ergänzung zu Heidelberg entwickeln und nicht auf dessen Kosten.“ Die Zuschüsse des Bundes für die Heidelberger Hochschule blieben erhalten. Bei einem Besuch in Heidelberg in der vergangenen Woche betonte Schavan: „Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg ist ein Unikat weit über Deutschland hinaus - und wird es bleiben.“

An der für alle Glaubensrichtungen offenen Heidelberger Hochschule, die 130 Studierende und 120 Gasthörer hat, gibt es Studiengänge in Bibel und jüdischer Bibelauslegung, Talmud und rabbinischer Literatur, Jüdischer Kunst, sowie Philosophie und Geistesgeschichte. Sie wurde 1979 auf Betreiben des Zentralrates der Juden gegründet und ist seit 1981 staatlich anerkannt. epd

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