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Fahrgast am Berliner Hauptbahnhof

© dpa/Christoph Soeder

Update

Insgesamt 3,3 Prozent mehr Lohn: GDL und Bahn einigen sich im Tarifstreit

Nach mehreren Streikrunden beenden die GDL und die Bahn ihren Tarifkonflikt. Die Bahn war den Lokführern zuletzt entgegengekommen mit einem neuen Angebot.

Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben ihren festgefahrenen Tarifkonflikt überraschend gelöst und eine Einigung erzielt. Das teilten beide Seiten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin mit. Man habe einen guten Kompromiss ausgehandelt, sagte GDL-Chef Claus Weselsky.

Demnach haben sich beide Seiten auf Lohnerhöhungen von insgesamt 3,3 Prozent für die Beschäftigten verständigt. Zum 1. Dezember 2021 steigen die Bezüge zunächst um 1,5 Prozent, dann am 1. März 2023 um weitere 1,8 Prozent, wie beide Seiten mitteilten.

Am 1. Dezember erhalten die Beschäftigten außerdem je nach Lohngruppe eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro. Am 1. März 2022 soll eine weitere Corona-Prämie von einheitlich 400 Euro fließen.

Die GDL willigte den Angaben zufolge in die geplante Umstrukturierung der betrieblichen Altersvorsorge ein. Das bisherige System der Zusatzrente werde ab 2022 nur für Bestands-Mitarbeiter fortgesetzt, hieß es. Erstmals schließt die GDL neben dem Zugpersonal auch Tarifverträge für Mitarbeitende in Werkstätten und in der Verwaltung, jedoch nicht für die Infrastruktur.

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Geeinigt haben sich beide Seiten demnach auch auf ein Verfahren, mit dem festgestellt wird, welche Gewerkschaft in den jeweiligen Bahn-Betrieben die Mehrheit hat. Davon hängt nach dem Tarifeinheitsgesetz ab, welcher Tarifvertrag angewandt wird. Die GDL hat in 16 der rund 300 Bahn-Betriebe die Mehrheit, in 71 Betrieben muss es noch festgestellt werden.

Scheuer begrüßt Erleichterung für Bahnkunden

In dem Tarifkonflikt hatten zuletzt auch die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Stephan Weil (SPD) und Daniel Günther (CDU) vermittelt.

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer begrüßte die Einigung. Das Ergebnis stehe und sei eine „Erleichterung für Millionen Bahnkunden und auch für die deutsche Wirtschaft“, sagte der CSU-Politiker. Er habe immer an beide Tarifparteien appelliert, am Verhandlungstisch eine Lösung zu finden. „Nach den Grundsätzen der Tarifautonomie habe ich mich eben nicht eingemischt, aber intensiv gekümmert“, sagte Scheuer. Der Bund ist Eigentümer der Deutschen Bahn.

Die Bahn war den Lokführern am Wochenende entgegengekommen und hatte eine zusätzliche Entgeltkomponente in Aussicht gestellt. Die GDL hatte ihren dritten und bisher längsten Streik in dieser Tarifrunde am Dienstag vergangener Woche beendet.

Vorige Woche hatte die Gewerkschaft aber damit gedroht, Anfang dieser Woche mit der Vorbereitung des nächsten Arbeitskampfes zu beginnen, sollte das Konzernmanagement bis dahin kein verbessertes Angebot vorlegen. (Reuters, AFP, dpa)

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