zum Hauptinhalt
Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn geht auf einem Bahnsteig des Bahnhofes des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg. Gleise und Bahnanlagen sind nach Angaben der Deutschen Bahn startklar für den Betrieb.

© dpa

Zeitplan laut Sprecher „kein Kindergeburtstag“: Probebetrieb am BER gefährdet

In zwei Monaten soll der Probebetrieb am Flughafen BER laut Zeitplan beginnen. Der Tüv-Bericht zählt noch 5000 wesentliche Mängel.

Zwei Monate vor dem Start des Probebetriebs am Hauptstadtflughafen BER sind die Mängel am Neubau immer noch nicht behoben. Den Zeitplan für die Eröffnung des Flughafens Ende Oktober einzuhalten, sei „kein Kindergeburtstag“, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft am Dienstag.

[Jetzt mal konkret: Wann startet denn nun die erste Maschine? Und ab wann wird am BER gelandet? Der BER-Chef im Interview mit dem "Tagesspiegel Checkpoint" im März 2020 - hier das Interview]

Der Betreiber bleibt aber bei seinem – mehrfach verschobenen – Ziel, die Baustelle noch im ersten Quartal mängelfrei fertigzustellen. Dabei geht die Flughafengesellschaft selbst davon aus, dass bis Ende März noch fast 1000 Mängel nicht beim Tüv zur erneuten Prüfung abgemeldet werden können. Das berichtet das Nachrichtenportal „Business Insider“ unter Berufung auf vertrauliche Protokolle und Bauberichte mit Stand 7. Februar.

Erst nach Tüv-Prüfung und Fertigstellungsanzeige kann die Baubehörde die Freigabe erteilen. Dem Bericht zufolge gibt es noch 5000 wesentliche Mängel, die noch nicht einmal beim Tüv abgemeldet werden können. Das Hauptproblem seien die Kabel. Demnach seien mehr als 1000 offene Mängel noch gar nicht gelöst, bei 3300 Mängeln sei der Tüv in der Prüfung. Und bei 700 Mängeln habe der Tüv die Freigabe trotz vorgelegter Lösung abgelehnt.

[BER statt TXL: Der lange Weg zum Flughafen - schlecht für Berlins Westen? Viele Wege verlängern sich enorm. So sieht es der Bürgermeister im Spandau-Newsletter. Alle Bezirksnewsletter vom Tagesspiegel kostenlos, konkret und in voller Länge unter leute.tagesspiegel.de]

Nur 78 Prozent der einst 16 500 Kabelmängel seien behoben und abgenommen. Zudem sei beim Zeitverzug von „70 Sachthemen“ die Rede, bei denen noch nicht einmal die nötigen Dokumente vorliegen. Dies betrifft etwa den Nachweis, ob bestimmte Dübel und Lüftungskanäle verwendet werden können. Damit ist offen, ob Ende April der Basisprobebetrieb starten kann, zunächst mit Mitarbeitern und Dienstleistern, ab Juni mit 20 000 Komparsen.

Zur Startseite