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Mittlerweile ist der dritte Betrieb von der Seuche betroffen - die Tierhalter in der Umgebung sind zu besonderer Vorsicht aufgerufen.

© Andreas Arnold/dpa

Wieder ist ein Hof in Brandenburg betroffen: Dritter Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Hausschweinen

Zunächst war die Schweinepest in Deutschland nur bei Wildschweinen aufgetreten - nun auch bei Hausschweinen. Mittlerweile sind drei Brandenburger Betriebe betroffen.

Von Sandra Dassler

Nachdem in den vergangenen Tagen erstmals zwei Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in brandenburgischen Hausschweinbeständen festgestellt wurden, gibt es nun einen dritten Fall. Das sagte Dominik Lenz, ein Sprecher des Potsdamer Verbraucherschutzministeriums, am Sonnabend dem Tagesspiegel.

Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit habe den Erreger bei einem Hausschwein in Ortwig, einem Ortsteil der Gemeinde Letschin im Oderbruch, nachgewiesen. Zuvor war bereits im drei Kilometer entfernten Letschiner Ortsteil Kienitz eines von zwei Hausschweinen positiv auf ASP getestet worden (der Tagesspiegel berichtete). Beide Höfe liegen im Landkreis Märkisch-Oderland.

Nahezu zeitgleich brach die hoch pathogene Tierseuche auch in einem weiter entfernten Betrieb im Landkreis Spree-Neiße aus. Dort wurde das Virus bei einem verendeten Schwein nachgewiesen, der gesamte Bestand von etwa 200 Tieren sollte daher an diesem Wochenende getötet werden. Bislang waren die Seuchen-Erreger in Deutschland nur bei Wildschweinen gefunden worden.

Weil das Land dadurch aber bereits den Status „ASP-frei“ verlor, hatte dies bereits zu wirtschaftlichen Verlusten für viele Tierhalter geführt. In Brandenburg, wo bislang bei mehr als 1200 Wildschweine positiv getestet wurden, waren unter anderem Schutz-Zonen und Schutz-Zäune errichtet, die Jagd intensiviert und die Tierhalter zur besonderen Vorsicht aufgerufen worden.

Tierhalter zu Vorsicht aufgerufen

Der nahezu zeitgleiche Ausbruch der für Menschen ungefährlichen, für die Schweine aber zumeist tödlich verlaufenden Seuche sei schon bemerkenswert, sagen Experten. Er deute möglicherweise darauf hin, dass sich die Tiere über ein Futtermittel angesteckt haben könnten. Die Untersuchungen dazu laufen, ebenso die verschärften Schutzmaßnahmen.

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So wird um die betroffenen Höfe ein drei Kilometer großes Sperrgebiet errichtet. Im Umkreis von zehn Kilometern sind die Tierhalter zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Dass es sich bei dem Bestand mit den 200 Schweinen im Landkreis Spree-Neiße um einen Ökobetrieb handelt, stehe wahrscheinlich in keinem Zusammenhang mit dem Seuchen-Ausbruch, sagt Ministeriumssprecher  Dominik Lenz: „Die Tiere standen wegen der ASP-Schutzmaßnahmen seit Monaten im Stall.“

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