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Partystimmung gibt es am BER schon lange nicht mehr. Jetzt kommt auch noch die Corona-Pandemie hinzu.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Update

Wegen steigender Corona-Zahlen: Party zur BER-Eröffnung abgesagt

Eine Gala des Gewerbevereins Schönefeld mit 750 Gästen muss ausfallen. Die Flughafengesellschaft hält dagegen an ihren Plänen für eine Begrüßung fest.

Es hätte ein rauschendes Fest werden sollen, um den endlich fertiggestellten BER zu feiern. Mit Feuerwerk, Show-Programm und Reden von Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup und dem früheren Bürgermeister von Schönefeld, Udo Haase, wollte der Schönefelder Gewerbeverein am 30. Oktober den neuen Flughafen begrüßen.

Doch elf Tage vor der geplanten Gala mit 750 Gästen, darunter 100 geladenen Prominenten aus Politik, Gesellschaft und Medien, hat der Veranstalter sich zu einer Absage entschieden.

"Nach dem letzten Aufruf von Kanzlerin Angela Merkel, zu Hause zu bleiben, haben wir schweren Herzens die Entscheidung getroffen, dass die Sicherheit unserer Gäste vorgeht", sagte Mario Koss, CEO beim Veranstalter Pikosso Berlin GmbH, dem Tagesspiegel und bestätigte damit einen Bericht der "B.Z.".

Er trage die volle Verantwortung und habe die Entscheidung heute ohne Druck des Landkreises oder von Seiten der Gastgeber, dem Schönefelder Gewerbeverein, getroffen.

Als Grund für die kurzfristige Entscheidung nannte Koss die rasant steigenden Corona-Neuinfektionen. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, war im Landkreis Dahme-Spreewald zuletzt auf 40,8 gestiegen. In Schönefeld soll der Wert der "B.Z." zufolge sogar bei 170 liegen.

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"Ich bin hochgradig geschockt, bis heute haben wir mental daran geglaubt, dass die Veranstaltung stattfinden kann", sagte Koss. Man habe eigentlich ein tolles Hygiene- und Sicherheitskonzept gehabt, mit dem man sogar einen G20-Gipfel hätte austragen können, glaubt der Veranstalter.

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Die Veranstaltung, die seit Wochen ausverkauft war (Tickets gab es ab 49 Euro), hätte am 30. Oktober in einer 7000 Quadratmeter großen Messehalle des Flughafens stattfinden sollen. Das Event war nicht unumstritten gewesen, Kritiker monierten die Unverantwortlichkeit einer solchen Großveranstaltung in Verbindung mit dem Ausschank von Alkohol. Dem widerspricht Koss energisch: "Wir wollten keinen Rave organisieren, sondern eine Veranstaltung für die Bürger rund um den BER."

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) hält dagegen vorerst an ihrem Plan einer "kleinen Begrüßung" fest, sagte ein Flughafen-Sprecher auf Anfrage: "Die FBB plant keine große Eröffnungsfeier", sagte er. Man wolle lediglich "einige Gäste" begrüßen und ihnen die "Angebote des Marktplatzes" präsentieren. Wie viele Personen man eingeladen habe, wollte der Sprecher jedoch nicht sagen. Es seien jedoch deutlich weniger als die von der "B.Z." kolportierten 700 Gäste.

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