zum Hauptinhalt
In dieser Story sucht die Berliner Polizei nach einer Unbekannten.

© Instagram Polizei Berlin

Update

Soziale Medien: Berliner Polizei schaltet Kontaktanzeige über Instagram

Über Instagram sucht die Polizei für einen Beamten nach einer Frau. Er hat sich offenbar im Einsatz verliebt. Eine Grenzüberschreitung der Behörde?

Dein Freund und Helfer? Da für Dich? Der Slogan der Berliner Polizei bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Wird die Polizei zur Kontaktbörse für Beamte? Das Social Media Team der Polizei hat am Dienstagnachmittag über ihre Instagram-Story für einen Beamten eine Kontaktanzeige verbreitet. Offenbar hat sich ein Beamter im Dienst in eine Frau verguckt und will sie nun privat wiedersehen. Die Reaktionen der Nutzer auf den Post sind überwiegend positiv. In der Behörde hat die Story jedoch für Verstimmung gesorgt.

In der Instagram-Story ist die Silhouette einer Frau zu sehen, dabei ein Herz mit Pfeil. In dem ersten Bild, das übrigens nicht das Profil der gesuchten Frau zeigt, sondern ein sogenanntes Stockfoto, heißt es: „Bitte melde Dich. Du warst gestern 16.30 Uhr am U-Bahnhof Hallesches Tor und hast unseren Kollegen nach dem Weg gefragt.“ Im zweiten Bild dann steht die Botschaft an die Frau: „Dein Lächeln hat ihn verzaubert.“ Und dann: „Wenn Das Du warst, melde dich bitte per DM.“ Gemeint ist eine „Direct Message“, also eine Direktnachricht, die Nutzer an andere Nutzer bei Instagram schreiben können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Den Grund für die Aufforderung schickt das Social-Media-Team der Polizei gleich hinterher: „Du gehst unserem Kollegen nicht mehr aus dem Kopf.“ Und im dritten Bild dann die Beschreibung des Beamten, der sich offenbar im Einsatz verliebt hat: „Er trug Uniform. DU hast ihm zum Abschied ein Lächeln geschenkt. Jetzt sucht er dich – wir helfen.“

Es handelt sich nach Auskunft der Polizei ausdrücklich nicht um einen verkappten Fahndungs- oder Zeugenaufruf. Tatsächlich soll es um eine Kontaktanzeige handeln, die das Social-Media-Team der Polizei verbreitet hat.

Ein Sprecher der Polizei sagte dem Tagesspiegel am Dienstagabend: „Es kommt häufiger vor, dass die Polizei Berlin angeschrieben wird von Damen und Herren, die Interesse an Kollegen haben, die sie im Einsatz kennengelernt haben, oder sich bei ihnen bedanken wollen.“ Es sei üblich, dass insbesondere Danksagungen an die betreffenden Beamten weitergeleitet werden.

Die Polizei erklärt: Wir sind keine Dating-App

Es werde ermöglicht im dienstlichen Kontext Kontakt aufzunehmen. Diesmal aber war es anders herum. „Man hat es versucht über Instagram zielgruppenorientiert in die andere Richtung“, sagte der Polizeisprecher. Zugleich erklärte er aber: „Natürlich wird es nie Ziel der Polizei Berlin sein, eine Dating-App zu ersetzen.“

Jörn Badendick, Sprecher des Berufsverbands "Unabhängige in der Polizei" sagte dem Tagesspiegel: "Das Team Social-Media verwechselt offensichtlich einen polizeilichen Kommunikationskanal mit einem Spaßkanal. Was folgt als nächstes? Wohnungsinserate und Kleinanzeigen? Der Vorgang ist nur noch peinlich und den Kollegen nicht mehr vermittelbar."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

In den sozialen Netzwerken wurde die Kontaktanzeige der Polizei unterschiedlich aufgenommen. Einige Nutzer fanden den Aufruf romantisch. Zahlreiche Nutzer stuften die Kontaktanzeige jedoch ganz klar als Stalking ein - und das ausgerechnet von einer Behörden, die Stalking-Opfern helfen soll. "Die Polizei dein Freund und Stalker", twitterte eine Nutzerin.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Eine andere meinte: "Wer braucht schon Tinder, wenn es @polizeiberlin gibt." Ein weiterer Nutzer forderte: "Könntet Ihr euch vielleicht etwas mehr verhalten wie die Polizei?" Auch sonst hat die Debatte über die Instagram-Story erstaunlichen Einblicke zu Tage gefördert. Etwa Berichte über Beamte, die im Polizeidatensystem nach Informationen über eine Frau gesucht haben, die sie über ein Dating-Portal kennengelernt haben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Zwölf Newsletter, zwölf Bezirke: Unsere Leute-Newsletter aus allen Berliner Bezirken können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false