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Segen für Segler. 2800 Kilometer Freizeitwasserstraßen gibt es.

©  Kitty Kleist-Heinrich

Mehr Wassertourismus: So sollen Brandenburgs Wasserstraßen ausgebaut werden

Der Bund will Brandenburgs Wassertourismus mit 34 Millionen Euro fördern. Der Ausbau hilft vor allem vielen Vermietern von Freizeitbooten.

Potsdam - Der Bund plant offenbar Investitionen in den Wassertourismus. Wie der Uckermärker Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke (SPD), der von 2013 bis 2017 zuständiger Berichterstatter für dieses Thema in der SPD-Bundestagsfraktion war, mitteilte, sollen im kommenden Jahr rund fünf Millionen Euro für die überwiegend touristisch genutzten Nebenwasserstraßen zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um Flüsse und Kanäle, auf denen kaum mehr Güterverkehr stattfindet. Für die kommenden drei Jahre sind weitere 29 Millionen Euro vorgesehen.

„Es ist überfällig, dass das Bundesverkehrsministerium endlich Geld in die Hand nimmt und in die touristische Infrastruktur auf den Freizeitwasserstraßen investiert“, sagte Zierke. „Die fünf Millionen Euro für das nächste Jahr sind hoffentlich nur der Anfang.“ Denn auch die 29 Millionen Euro sind nur ein erster Schritt: Insgesamt beträgt das Netz der Freizeitwasserstraßen 2800 Kilometer, und umfasst 120 Wehr- und 140 Schleusenanlagen. Und wie sehr der Ausfall einer einzigen Schleuse die örtliche Tourismuswirtschaft in Mitleidenschaft ziehen kann, zeigt nicht zuletzt die jahrelange Sperre der Schleuse Kannenburg bei Templin: Durch die seit 2017 andauernde Schleusensperrung sind die Templiner Gewässer voraussichtlich noch bis ins Jahr 2022 von ihrer Verbindung zur Havel und den Freizeitkapitänen aus Berlin getrennt.

Dennoch war die Zukunft der Nebenwasserstraßen lange Zeit völlig unklar. Erst vor vier Jahren stellte das Bundesverkehrsministerium überhaupt ein Konzept dafür vor. Es sah die Investitionen in das Netz der Nebenwasserstraßen eigentlich schon ab 2019 vor. „Für die Gewerbetreibenden und Dienstleister am und auf dem Wasser sind das sehr gute Nachrichten, insbesondere in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern“, sagt StefanZierke. „Damit wird der Tourismusstandort in Ostdeutschland definitiv gestärkt.“ Benjamin Lassiwe

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