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Viele Kerzen brennen vor auf einem Gehweg vor dem Einfamilienhaus in einem Ortsteil der Stadt Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald.

© dpa/Patrick Pleul

Update

Fünf Leichen in Königs Wusterhausen gefunden: Vater soll erst Familie und dann sich selbst getötet haben

Ein 40-jähriger Familienvater soll seine Frau, seine Kinder und sich selbst erschossen haben. Davon gehen die Ermittler nach dem Leichenfund in Brandenburg aus.

Nach dem Fund von fünf Leichen am Sonnabend in einem Wohnhaus im brandenburgischen Senzig halten die Ermittler den Familienvater für den Täter. Sie gehen davon aus, dass der 40-Jährige erst seine Frau und seine drei Kinder und dann sich selbst getötet hat. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag mit.

Demnach habe man in dem Wohnhaus der Familie keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen gefunden. Auch Kampfspuren oder sonstige Hinweise auf die Anwesenheit Dritter gebe es nicht. Zudem sei der Familienvater im am Tatort gefundenen Abschiedsbrief als Verfasser aufgeführt.

Weiter heißt es in der Mitteilung, in dem Gebäude sei eine Schusswaffe gefunden worden, die als mögliche Tatwaffe in Betracht komme. Der Fundort der Waffe füge sich in den "zurzeit als wahrscheinlichsten anzusehenden Geschehensablauf" ein. Einen entsprechenden Waffenschein hätten aber weder der Vater, noch die Ehefrau.

Die Polizei betonte allerdings, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Die Obduktion der Leichen sowie die Auswertung weiterer Spuren würden noch Zeit in Anspruch nehmen, hieß es in der Mitteilung. Dabei gehe es um Schmauchspuren und Projektile. Voraussichtlich würden diese Untersuchungen bis Mittwoch dauern.

Gemeinde richtet Seelsorgezentrum ein

In dem Einfamilienhaus in Senzig, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen, hatten Zeugen am Samstagmittag leblose Menschen gesehen und die Polizei alarmiert. Beamte fanden die fünf Bewohner des Hauses mit Schuss- und Stichverletzungen tot auf – darunter waren auch drei Kinder im Alter von 4, 8 und 10 Jahren. Die beiden Erwachsenen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Cottbus und der Polizeidirektion Süd beide 40 Jahre alt.

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Der Fall lasse sie „fassungslos“ zurück, sagte die Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, Michaela Wiezorek. Ihr Mitgefühl gehöre zuallererst den Angehörigen, Freunden und Bekannten. Sie denke aber auch an alle Einsatzkräfte, die vor Ort ihre Aufgaben erfüllt hätten und nun dieses Geschehen verarbeiten müssten, sagte sie.

Ein Seelsorgezentrum sei eingerichtet worden. „Wir werden mit den Einrichtungen, die die drei Kinder besuchten, sprechen“, kündigte Wiezorek an. Sowohl den Kindern dort als auch Betreuerinnen und Betreuern werde professionelle Hilfe angeboten, um diesen Verlust verarbeiten zu können. (Tsp, dpa)

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de

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