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Mehr als einhunderttausend Menschen unterschrieben eine Internet-Petition für die Versetzung eines Teils des Zauns.

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Entscheidung des Brandenburger Krisenstabs: Schutzzaun gegen Afrikanische Schweinepest wird versetzt

ASP-Schutzzäune wurden in der Vergangenheit besonders für Rehe zur Todesfalle. Daraufhin gab es deutschlandweite Proteste.

Von Sandra Dassler

Der Schutzzaun gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird im Bereich des Nationalpark Unteres Odertal teilweise umgesetzt. Das bestätigte die Leiterin des brandenburgischen ASP-Krisenstabs und Staatssekretärin im Verbraucherschutzministerium, Anna Heyer-Stuffer, am Montag in einem Interview dem Tagesspiegel.

„Bereits jetzt wird der Umbau vorbereitet“, sagte sie und bat um Verständnis dafür, dass man den konkreten neuen Verlauf des Zauns derzeit noch nicht bekanntgeben könne.

Der Krisenstab und das Ministerium reagieren damit ebenso wie der für die Seuchenbekämpfung vor Ort zuständige Landkreis Uckermark auf zahlreiche Fälle, bei denen vor allem Rehe ums Leben kamen. Die Tiere konnten die ASP-Schutzzäune nicht überwinden, als die sogenannten Polderwiesen an der Oder wie in jedem Winter überschwemmt wurden.

Sie ertranken oder verletzten sich so schwer, dass sie starben. Videos und Fotos von toten Rehen, die seit Jahresbeginn in den sozialen Medien kursierten, hatten zu einer deutschlandweiten Protestbewegung geführt. Weit mehr als einhunderttausend Menschen haben bereits eine Internet-Petition für die Versetzung eines Teils des Zauns unterschrieben.

Kritiker werfen den Behörden vor, entsprechende Warnungen von Experten ignoriert zu haben. Ministerium und Landkreis verweisen darauf, dass sie nach Bekanntwerden des Problems sofort reagiert hätten und unter anderem Rehdurchlässe angelegt hätten.

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Staatssekretärin Heyer-Stuffer räumte allerdings auch ein, dass auch Fehler gemacht wurden, aus denen man lernen und Konsequenzen ziehen müsse. Zugleich verteidigte sie den Bau der Schutzzäune als wichtigstes Mittel im Kampf gegen die Tierseuche.

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