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Von der Ausrichtung der Landesgartenschau verspricht sich Bürgermeister Bernhard Knuth mehr Aufmerksamkeit für Beelitz.

© LAGA Beelitz gGmbH

Beelitzer Bürgermeister und Laga-Chef im Interview: "Wichtige Investitionen wurden erst ermöglicht"

Bernhard Knuth erklärt, wie die Stadt Beelitz mit der Landesgartenschau langfristig Besucher gewinnen will.

Herr Knuth, wie wirkt sich die Landesgartenschau aktuell auf die Wirtschaft in der Stadt aus?
Die städtische Wirtschaft profitiert derzeit enorm. Wir haben die Landesgartenschau zum historischen Stadtkern hin geöffnet, die Stadtpfarrkirche bildet die Kulisse für die Hallenschauen. Das lädt die Besucher – und davon erwarten wir immerhin rund 450.000 – zu einem anschließenden Altstadtbummel ein, was bei Gastronomie und Geschäften für Umsatz sorgt. Außerdem ist es uns gelungen, mit dem Spargelhof Klaistow erstmals einen regionalen Caterer für eine Landesgartenschau zu gewinnen. Der Hof aus dem Beelitzer Ortsteil betreibt alle Essensstandorte auf dem Gelände.

Bernhard Knuth (parteilos) ist Bürgermeister von Beelitz und Geschäftsführer der Landesgartenschau 2022.
Bernhard Knuth (parteilos) ist Bürgermeister von Beelitz und Geschäftsführer der Landesgartenschau 2022.

© LAGA Beelitz GmbH

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen erwarten Sie für die Zeit nach der Laga?
Jetzt entdecken die Besucher unsere in den vergangenen 30 Jahren liebevoll sanierte Altstadt. Ich glaube, viele von ihnen werden auch in den kommenden Jahren wiederkommen, über das dann als Bürgerpark kostenlos zugängliche Laga-Gelände schlendern, in den Geschäften stöbern und die Sonne vor den Cafés und in den Höfen der Restaurants genießen. Bisher war Beelitz in Berlin und Brandenburg ja vor allem durch die Spargelhöfe bekannt.

Wie ordnet sich die Laga in die langfristige Strategie für die Stadtentwicklung ein?
Wichtige Investitionen in die Zukunft wurden erst durch die Laga ermöglicht. Erstmals hat unsere Stadt jetzt ein in der Region einzigartiges Festspielareal, wo auch in den kommenden Jahren viele Veranstaltungen Zuschauer begeistern werden. Während der Landesgartenschau werden zudem das Mühlenmuseum und die Venus-Lichtspiele eröffnen – zwei seit Jahrzehnten ungenutzte Häuser, die zu wahren Schmuckstücken wurden und das gesellschaftliche Leben dauerhaft bereichern. Und auch das Parkgelände bleibt dauerhaft, übrigens mit Wegen, auf denen Winterdienst möglich ist. So kann hier beispielsweise ein Weihnachtsmarkt stattfinden.

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Was bleibt von der Schau in den Bereichen Nachhaltigkeit und Ökologie?
Wir haben mehrere Hundert Bäume neu gepflanzt und dauerhafte Staudenbeete mit Zehntausenden Pflanzen angelegt. Eine frühere Industrieruine wurde in ein Wasserbiotop verwandelt. Hier wachsen verschiedenste Pflanzen und bieten Lebensraum für Insekten, Amphibien oder Wasservögel. Auch am neu angelegten Mühlenteich, der seit den 70er-Jahren aus dem Stadtbild verschwunden war, hört man schon jetzt wieder Frösche quaken.

Hatten Sie zu Beginn und während des Planungsprozesses Gelegenheit zum Austausch mit anderen Orten, die bereits eine Laga veranstaltet haben?
Natürlich haben wir uns andere Gartenschauen genau angesehen und geschaut, welche Konzepte dort wie umgesetzt wurden. Auch mit den jeweiligen Verantwortlichen gab es einen produktiven Austausch. Viele unserer Mitarbeiter aus Planung, Gartenbau und Marketing haben zudem schon mehrere Gartenschauen begleitet. Und der Austausch geht weiter: Planer von künftigen Schauen kommen inzwischen nach Beelitz, um zu sehen, wie wir manches Detail umgesetzt haben.

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