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Berlin will im Rahmen der Ausschreibung mindestens 1308 neue S-Bahn-Wagen anschaffen.

© Paul Zinken/dpa

Ausschreibung startet: Wer wird neuer Betreiber der Berliner S-Bahn?

Es ist die größte Ausschreibung in der Geschichte der Berliner S-Bahn. Der neue Betreiber soll für mehr Plätze, mehr Fahrten und Klimaanlagen sorgen.

Das Vergabeverfahren für einen Großteil des Berliner S-Bahn-Netzes hat begonnen. Die Ausschreibung wurde an das Amtsblatt der EU versendet, teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mit. Damit schreiben die Länder Berlin und Brandenburg nach dem Teilnetz Ring nun auch die Teilnetze Nord-Süd und Stadtbahn der S-Bahn in der Hauptstadtregion neu aus.

Bei dem Verfahren geht es zum einen um die Lieferung und Instandhaltung der S-Bahnen, zum anderen um den Fahrbetrieb auf den beiden Teilnetzen. Die künftigen Verträge über den Betrieb sollen 15 Jahre lang laufen, die Verträge zur Instandhaltung 30 Jahre. So soll verhindert werden, dass die Systeme auf Verschleiß gefahren werden.

Der Betrieb auf dem Teilnetz Stadtbahn mit Linien wie der S75 von Spandau bis Wartenberg, der S5 von Westkreuz bis Strausberg Nord oder der S7 von Potsdam bis Ahrensfelde soll 2028 starten. Der Betrieb auf dem Teilnetz Nord-Süd mit Linien wie der S25 von Hennigsdorf nach Teltow, der S1 von Oranienburg nach Wannsee oder der S85 von Hauptbahnhof über Ostkreuz bis zum Flughafen BER beginnt voraussichtlich 2027.

Das Vergabeverfahren soll innerhalb von zwei Jahren durchgeführt werden. Berlin will im Rahmen der nach Angaben der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr größten Ausschreibung der Berliner S-Bahn-Geschichte mindestens 1308 neue S-Bahn-Wagen anschaffen und zum ersten Mal auch in Landesbesitz übernehmen. Der bisherige Vertrag mit der S-Bahn Berlin GmbH war Ende 2017 ausgelaufen.

Der Aufbau eines landeseigenen S-Bahn-Fuhrparks war in der Koalition lange umstritten. Damit sollen die Chancen der kleineren Bahn-Konkurrenten steigen. Bei der Ausschreibung des S-Bahn-Rings plus der Südost-Strecken nach Schönefeld und Königs-Wusterhausen war erneut die Deutsche Bahn zum Zuge gekommen.

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Die Ausschreibung sieht ein Kombinationsverfahren aus vier Einzellosen vor. Unternehmen können sich für die Fahrzeuglieferung und Instandhaltung sowie für den Fahrbetrieb auf jeweils beiden Teilnetzen bewerben. Geboten werden kann sowohl auf einzelne Lose als auch auf das Gesamtpaket. (mit dpa)

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