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Schon mal einchecken. BER-Chef Daldrup testet schon mal das Gepäckband am Flughafen.

© Michelle Tantussi/REUTERS

Anmeldephase hat begonnen: BER sucht 20.000 Komparsen für Testbetrieb

In neun Monaten soll der BER endlich eröffnen. Bis dahin soll der Flughafen unter Realbedingungen auf Herz und Nieren geprüft werden.

Der BER wird am 31. Oktober öffnen, so viel steht für Engelbert Lüdke Daldrup schonmal fest. „Wir verschieben den Termin nicht mehr, Punkt“, sagte der BER-Chef am Montag auf Nachfrage des Tagesspiegel in der Empfangshalle des künftigen Berliner Flughafens.

Das wäre auch ungünstig, denn derzeit läuft die Anmeldephase für Komparsen, die den BER testen und so für den echten Betrieb fit machen sollen. Auf ber-testen.de. werden seit Montag 20.000 Komparsen gesucht, die zwischen dem 23. Juni und dem 15. Oktober den Flughafen in Probebetrieb nehmen.

[Jetzt mal konkret: Wann startet denn nun die erste Maschine? Und ab wann wird am BER gelandet? Der BER-Chef im Interview mit dem "Tagesspiegel Checkpoint" im März 2020 - hier das Interview]

Zudem werden für den 29. April 900 Personen für die Probe einer Bahnhofsevakuierung gesucht. 30 Probe-Betriebstage sind angesetzt, auf der Homepage kann man sich passende Termine aussuchen. Zwei Wochen vor Inbetriebnahme des BER endet die Probephase. An maximal zwei Proben kann man teilnehmen, an jedem Termin werden etwa 600 Komparsen teilnehmen.

Einzige Voraussetzung? Volljährigkeit. „Wir suchen Menschen über 18, ein breites Spektrum, egal ob Mann, Frau, jung oder alt – es soll eine bunte Mischung sein und das gesamte Spektrum von Flughafenbesuchern abbilden.“

Einzige Voraussetzung für die Teilnahme: Volljährigkeit

Tatsächlich kann man auf der Homepage zwischen drei Geschlechtern wählen, angeben, was man essen möchte – und ob man mit den Abläufen an Flughäfen vertraut ist, denn es werden sowohl Flughafenerfahrene und -unerfahrene gesucht. „Alle Menschen sind eingeladen teilzunehmen, wir wollen keinen ausschließen.“

[Es gibt noch Plätze für den Testbetrieb - für unsere Leserinnen und Leser. Der BER-Chef im Interview mit dem "Tagesspiegel Checkpoint" im März 2020 - hier das Interview]

Einzig Kinder könnten aus Versicherungsgründen nicht teilnehmen, Menschen mit Behinderung müssen sich gesondert anmelden – es gibt nicht an allen Terminen die notwendige Assistenz. Schon am Montag riefen nach Aussage Lüdke Daldrups mehrere tausend Personen die Seite ab.

Bei der Anmeldung gilt das Prinzip „first come, first serve“, wer sich schnell anmeldet, kann sich relativ sicher sein, einen Platz an einem der Termine zu bekommen. Stand Montag Nachmittag verzeichnete der Flughafen insgesamt 9400 verbindliche Anmeldungen - die Berliner haben anscheinend Lust, ihren Flughafen jetzt endlich mal aus der Nähe zu sehen.

Alles wird geprobt – vom Check-In bis zum Gepäckband

Ein Testtag am Flughafen beginnt um 9 Uhr mit der Ankunft und endet gegen 15.30 Uhr. Dabei wird das gesamte Prozedere geprobt, das eben so zu einem Flug dazugehört. Anstehen, einchecken, durch Sicherheitsschleusen gehen, Passkontrolle, Gepäck am Gepäckband abholen – alles wird getestet.

Am Schluss können die Komparsen ein Feedback zum Tag abgeben. Der Sinn der Proben liegt auf der Hand: Die Funktionsfähigkeit des neuen Berliner Flughafens und die Zusammenarbeit der wesentlichen Akteure am Flughafen sollen unter möglichst echten Bedingungen getestet werden. Polizei, Shops, Airlines, Bodenverkehrsdienste – alles soll natürlich zusammen funktionieren.

„Wir wollen jetzt Last auf die Systeme bringen“, sagte Lüdke Daldrup. „Alle die am Flughafen arbeiten, lernen so auch ihre Wege und das Gebäude kennen“, sagte Lüdke Daldrup. Das wäre nicht schlecht, bei 36.0000 Quadratmetern Grundfläche. Eine Bezahlung für den Tag am Flughafen gibt es für die Komparsen allerdings nicht. „Volunteers sind Leute, die Spaß daran haben, anderen zu helfen. Und viele freuen sich vielleicht darauf, den Flughafen einen Tag erleben zu können“, sagte Lüdke Daldrup.

Was es aber gibt: Verpflegung, ein Ticket für S-Bahn oder Bus und gratis Parken.

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